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Vök – Sphärische Nordlichter in der Kaserne Basel

16/02/18 von Sebastian Leiggener

15. Februar 2018
Kaserne – Basel
Bands: Vök / Audur

Es beginnt mit einem durchdringenden, lähmenden Sirenenton, minutenlang. Als es schon fast schmerzt, erscheint sie auf der Bühne. Margrét Rán Magnúsdottir, die Frontfrau der isländischen Band Vök. Äusserlich fast zerbrechlich, strahlt sie von innen eine unbändige Kraft aus. Hinter ihrer androgynen Erscheinung verbirgt sich so unglaublich viel Feminines. Ihre Präsenz gestern auf der Bühne der Kaserne Basel beweist es. Sie ist ohne Zweifel Mittel-, Angel- und Drehpunkt der Dream-Pop- und Indie-Elektro Truppe aus dem hohen Norden. So wie sie sich präsentiert, so klingt die Musik. Vök sind ein wahres Phänomen.

Vor zwei Jahren zum ersten Mal in der Schweiz, kehren Vök dieses Jahr nur wenig bekannter zurück. Perfekt so, sie spielen darum in kleinen Hallen auf und wirken dadurch sehr persönlich. Das ist ein enormer Vorteil für die Stimmung im Saal, wenn die sphärischen Klänge der Gruppe durch farbige Laserstrahlen hinein ins Dunkel strömen. Die Musik von Vök ist massgeschneidert für ebenjene kleineren, vielleicht mit einem Schimmer Verruchtheit befleckten Konzertsäle. So spannen sich in der Kaserne epische Tonmuster aneinander und lassen zusammen süsslich-düstere bis hin zu lieblich klingenden Echos im Raum schweben. Gefangen in diesem undurchsichtigen Ozean sind es die feinen Nuancen, die verzücken. Das Saxophon, welches immer mal wieder sein schroffes Schnurren durchdringen lässt. Synthiespuren verlieren sich im Nichts und überall durchdringt, nie störend, die Stimme von Margrét. Einzigartig passt sie sich an jedes Klangmuster an, immer ein klein wenig gehaucht. Selbst wenn sie die Worte schreit, klingt es geflüstert, aber nie verloren.

So beschwört diese Band eine unvergleichliche Faszination herauf. Eine leise Ahnung, etwas ganz Neues entdeckt zu haben. Pionier zu sein in dieser Welt voller Lemminge. Das Publikum schwankt berauscht durch die Lieder, welche vor allem dem Album „Figure“ entstammen. Doch so richtig ekstatisch sind die älteren Songs wie „Waterfall“ oder „Circles“. Aber auch „BTO“ oder „Floating“ lassen die Glückshormone sprudeln. Der mit Abstand schönste Moment sind jedoch die wenigen Minuten, die in der isländischen Sprache daherkommen. „Vid Vökum“ wird damit zum absoluten Glanzmoment. Alles perfekt und punktgenau verbandelt, ein wahrhaft sagenhafter Augenblick.

Charmant füllen die Isländer auch die Zwischenräume. Schon fast den Anstrich privaten Ambientes erhält der Konzertabend in den Pausen, in denen die Musiker mit dem Publikum mit Wein und Bier anstossen. Sich scheu bedanken für’s Zuhören oder an gemeinsame Erinnerungen von vor zwei Jahren appellieren. So fühlt man sich hineinversetzt in ein privates Showcase unter Freunden. Lieben Menschen eben, die hin und wieder mal eine neue Bekanntschaft zum Kennenlernen mitbringen. So auch Vök, die als Support den ebenfalls aus Island stammenden Künstler Audur im Schlepptau haben.

Er darf das Publikum einstimmen. In ihm hat der Abend eine besondere Lichtgestalt gefunden. Angesiedelt irgendwo zwischen Justin-Bieber-Boygroup und James-Gruntz-Verschnitt mit gewagtem Ausdruckstanz, weiss man bis zum Schluss nicht so recht, was man von ihm halten soll. Zumindest einprägend ist er und überaus dreckig in der Wortwahl. So glaubt man denn dem Jungspund, wenn er sagt, er möchte aus schlechten Ereignissen im Leben mit der Musik etwas Schönes machen, auch nur halbherzig – wegen seiner Zwiegestalt. Aber immerhin, präsent ist er und es braucht schon eine gewisse Portion Selbstvertrauen, um am Merchandisestand in der Schweiz isländische Schokolade zu verkaufen. Das will natürlich gleich getestet werden und siehe da, sie ist dem Musiker ebenbürtig. Schmeckt undefiniert nach Kellog’s Crispies mit einem leicht salzigen Abgang.

Ja, man kann es durchaus als Hype bezeichnen, dass alles, was dieser Tage von der Eisinsel herkommt, göttergleich hochgelobt wird. Doch wenn alle Künstler der Insel eine solche Leistung wie heute Vök darzubieten vermögen, oder so eigenartig undefiniert wie Audur performen, lebe ich liebend gerne diesen Hype mit.

Setlist:
1. Breaking Bones
2. BTO
3. Waiting
4. Figure
5. Polar
6. Show Me
7. Vid Vökum
8. If I Was
9. Tension
10. Circles
Zugaben
11. Floating
12. Waterfall

Text: Sebastian Leiggener
Bilder: Anna Wirz

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Eingeordnet unter Konzertberichte, News-Stream Schlagworte: Anna Wirz, Audur, Electro, Indie, Kaserne, Pop, Sebastian Leiggener, Vök
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