12. Oktober 2018
Oxil – Zofingen
Bands: LUKKA / The RK
Grossbuchstaben beherrschten den Abend, oder zumindest die Erkennungsweise der auftretenden Gruppen. Denn wenn sich das Basler Duo The RK auf die Bühne begibt, dann werden ihre Instrumente und technischen Geräte immer mit dem Namen geschmückt – Verwechslungsgefahr bleibt aus. Wirklich gefährlich nahe an einer anderen Band bewegen sich Sängerin Jasmin Albash und Synthiezauberer Simon Wunderlin aber auch sonst nicht, was sie mit ihrer neusten EP „Resonate“ und vielen Konzerten bewiesen haben. Gefühlvoller und moderner Pop, perfekt passend für die späten Abendstunden und immer mit einem Bein tanzbar.
Dass The RK mit ihren Bässen sogar das halbe Oxil in Zofingen zum Schwingen brachten geschah wohl unabsichtlich, verlieh den Songs aber eine noch grössere Kraft. In Projektionen und einzelne Lichter getaucht, machten sich die zwei Musikerinnen und Musiker nämlich daran, mit Soul und Elektronik die eingängige Musik einzuvernehmen – und uns alle auch. „Soul On Buttons“ wurde zum Mitsingspiel, „Unconditional Love“ zum Mantra. Schade nur, wollten sich eher wenige Zofinger auf diese emotionale Reise einlassen.
In neue Gebiete durfte man danach auch mit LUKKA aufbrechen. Das neue Projekt von Sängerin Kathrin Furian und Schlagzeuger Lukas von Büren taufte nämlich nicht nur die erste EP „Under The Edge„, sondern bewies die märchenhaften Möglichkeiten des Indie-Pop. Live zu viert auf der Bühne, wurden die filigranen Perkussionsspuren und Keyboardmelodien werkgetreu gespielt, der Gesang mehrstimmig verstärkt. Die Besucher gleiteten dank den Projektionen von Andi Hofmann wie Vögel über Maisfelder, tauchten in Wasserfälle ein und folgten dem roten Faden, der sich mit jedem Song zu einem dichteren Netz um das Kulturlokal spannte.
Die fünf Lieder der frisch geborenen Veröffentlichung mit weiteren Songs ergänzt, wurden besonders Stücke wie „Rain In A Fairy Tale“ oder „Sleepless“ zu ausdrucksstarken und atmosphärischen Minuten. Nicht um eine intensive Klangwucht verlegen, mischten LUKKA die Süsse des Pop mit den Schatten des Trip Hop – und zauberten somit eine angenehme Wirkung herbei, die alle Anwesenden glücklich stimmte. Viele Jahre Arbeit kumulierten sich zu diesem Auftritt – Freude, Erleichterung und Mut zu dieser Musik.
Text: Michael Bohli