18. Januar 2018
Oxil – Zofingen
Bands: Bumblebees / Lost At Sea
Das warme Licht illuminierte für einen Abend nicht nur die Besucherinnen und Besucher vor der Bühne, sondern Pflanzen, gemütliche Sitzgelegenheiten und viele neue Ideen. Das Oxil in Zofingen war der Raum für zwei Bands, welche die Schweiz in den kommenden Jahren mit ihren Songs und ihrer Kreativität bereichern werden. Zwischen Indie, Pop und Psychedelica durfte man Zeuge davon werden, wie sich junge Menschen daran wagten, den Einheitsbrei zu würzen. Das machte nicht nur den Künstlern Freude, sondern auch allen Anwesenden.
Eine wirkliche Premiere war der Auftritt von Lost At Sea aus Zürich – der allererste, und dann erst noch im Aargau. Das Trio bestehend aus Sarah Calörtscher, Sarah Krähenbühl und Mathias Hauser spielt seit 2016 zusammen Musik, steht nun kurz vor der Veröffentlichung ihrer ersten EP „M I ?“ und machte sich daran, Lieder wie „Everything In A Dangle“ neuen Menschen zu zeigen. Das gelang mehr als gut, eigneten sich die sanften und emotionalen Stücke doch perfekt, um den Freitagabend genüsslich zu starten.
Dank dem dreistimmigen Gesang wurden einzelne Stellen zu herzerwärmenden Harmonien, die Gitarre wurde mit Synthesizer begleitet. Das gewisse Wechsel und Anfänge kurz wackelten, geschenkt. Schlussendlich half Schlagzeuger Yannick Schmutz immer wieder gekonnt aus die Songs aufzustellen und gerade zu halten. Die Träume platzten so niemals und man wandelte entzückt durch die Gassen des Dreampop und Indie. Bis man am Stadtrand angelangte und dort von einem leichten Gewitter überrascht wurde.
Aber immerhin mit sehr warmen Regen, denn die Bumblebees beschritten den Weg aus dem Tessin in das Mittelland und spendeten uns eine wunderbare Portion Psychedelic Pop. Mit ihrer ersten EP „Pollination“ im Gepäck wurde klar gemacht, dass die Wellen der Sechziger und Siebziger noch lange nicht abgeflacht sind – nicht nur im Modebereich. Nein, denn mit zwei Gitarren, Keyboard und immer wieder wechselndem Sänger umgarnten die Mannen das träumerische und bunte Getue geschickt. Oft getragen von den wunderbar perkussiven Schlagzeugmustern lud die Band zum Tanzen und Schwelgen ein.
Schön, dass auch hier eine neue Veröffentlichung geplant ist. Denn mit dieser Energie lassen sich nicht nur dunkle Nächte, sondern auch helle Tage bestens gestalten. Oder gleich die Zukunft, war der Abend im Oxil schlussendlich nicht nur ein Beweis dafür, dass die Schweizer Szene immerzu vibriert, sondern auch, dass man mit unbekannten Klängen immer wunderbar überrascht werden kann. Das summt noch lange im Ohr.
Text: Michael Bohli
Fotos Lost At Sea: Stefan Tschumi