Band: Animal Collective
Album: The Painters
Genre: Experimental / Pop
Label/Vertrieb: Domino / Irascible
VÖ: 17. Februar 2017
Webseite: myanimalhome.net
„It’s Kinda Bonkers“ – Es ist auf gewisse Weise verrückt. Ein Satz, der so zu praktisch jedem Album von Animal Collective passt – ist die Gruppe aus Amerika doch seit 2003 für experimentellen und gerne auch abgefahrenen Pop verantwortlich. 2016 erschien mit „Painting With“ das neuste Studioalbum, doch die Presse nahm das Werk eher enttäuscht auf. Um die Wogen wieder zu glätten, gibt es nun den Nachtisch in Form einer vier Songs langen EP. „The Painters“ nimmt nun die Pinsel in die Hand.
Siehe da, was auf Albumlänge gerne etwas in den elektronischen Versuchen und den wirren Einfällen verloren geht, funktioniert als kurzes Häppchen perfekt. Animal Collective servieren uns mit „The Painters“ nämlich einen kurzen Querschnitt durch ihr Schaffen und definieren ihre hyperaktive Musik mit fetten Konturen. „Kinda Bonkers“ übernimmt die Position des nervös plappernden Partygastes auf Jamaica, „Peacemaker“ bringt die krumm schwingenden Synths und Satzgesänge. Und bei „Goalkeeper“ ist scheinbar jede Restriktion vergessen, Instrumente und Stimmen machen, was ihnen beliebt – nur um sich dann perfekt im Refrain zu finden.
Animal Collective sind eine Band mit schier endlosem Einfallsreichtum, der so auch gerne überbordet. Doch wenn man sich konzentriert, entstehen solche starken Momente wie „The Painters“ EP. Mit dem Cover „Jimmy Mack“ von Martha & The Vandellas aus den Sechzigern gelingt ihnen dann noch der Sonnenuntergang, das Tanzlied, die Hommage an vergangene, lustige Zeiten. Die Synthies scheinen über den Rand zu schwappen, die Spielfreude explodiert. Geht doch, oder?
Tracklist:
1. Kinda Bonkers
2. Peacemaker
3. Goalkeeper
4. Jimmy Mack
Bandmitglieder:
Avey Tare (David Portner) – Gesang und Gitarre
Panda Bear (Noah Lennox) – Gesang, Schlagzeug und Perkussion
Deakin (Josh Dibb) – Gitarre, Synthies, Gesang und Bass
Geologist (Brian Weitz) – Samples, Synthies und Perkussion
Gründung:
2003
Text: Michael Bohli