Band: Chapelier Fou
Album: Méridiens
Genre: Electronica / Pop
Label: Ici,d’ailleurs
VÖ: 28. Februar 2020
Webseite: chapelierfoumusic.com
Frankreich und die elektronische Musik, seit Jahrzehnten eine wundervolle Liebesbeziehung, die auch in den Zeiten nach Grössen wie Jean-Michel Jarre immer wieder für Überraschungen und tolle Platten sorgt. Seit zehn Jahren führt Louis Warynski als Chapelier Fou die damalig begonnenen Traditionen fort und bastelt an der leicht wirkenden Mischung aus Electro, Pop und Klassikansätzen. So ebenfalls bei den zwölf neuen Songs auf „Méridiens“, kleine Häppchen als Snack.
Zwischen folkigen Melodien und modernen Bassläufen streift Chapelier Fou mit seinem Album umher, inkorporiert akustische Instrumente in die Tracks und tobt sich gar in Zwischenspielen ohne digitale Gerätschaften aus („L’état Nain“). Dadurch wirkt „Méridiens“ immer frisch und ohne bitteren Nachgeschmack, Mandoline und Geige erhalten ihre Plätze in den Kompositionen, ohne die düsteren Stimmungen komplett zu verdrängen. Aber gerade in dieser Wechselwirkung liegt der Spass der Platte.
„Am Schlarchtensee“ bietet Sehnsucht mit Streichern, „Constantinople“ ist perkussiv und beschwingt, „Le Triangle des Bermudes“ holt das Album mit polyphonen Rhythmen in Clubnähe. Toll ist, dass sich diese Vielfalt wunderbar zusammenfügt, ohne auffällige Nahtstellen zu hinterlassen. Die Experimente haben sich für Chapelier Fou gelohnt, es gelingt ihm mit seiner Musik Welten zusammenzuführen, ohne Unsicherheiten auszustrahlen. Zwar fehlen einigen Momenten etwas die Tiefe, für das Treffen im Park ist „Méridiens“ aber perfekt.
Tracklist:
1. L’austère nuit d’Uqba
2. Constantinople
3. Insane Realms
4. Attenom Drones
5. Le Triangle des Bermudes
6. L’état Nain
7. Asteroid Refuge
8. Am Schlarchtensee
9. La vie de Cocagne
10. Le méridien du péricarde
11. Le désert de Sonora
12. Everest Trail
Bandmitglieder:
Louis Warynski
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli