Band: The Physics House Band
Album: Death Sequence
Genre: Experimental Rock / Jazz / Math
Label: Unearthly Vision
VÖ: 3. Mai 2019
Webseite: thephysicshouseband.com
Was war das für eine Überraschung, als man vor einem Jahr im Kellerraum des Dynamos in Zürich von einer Band überrollt wurde, die man in keiner Weise kannte. Präsentiert vom Team des bermal-Festivals, zeigten The Physics House Band ihre tollkühne Mischung aus Math-Rock, Prog und Jazz. Rauchende Köpfe, begeisterte Blicke – 2018 wurden wir Fan. Mit „Death Sequence“ gibt es nun endlich eine neue EP des Quartetts aus England, welche das geliebte Chaosgefühl wieder aufleben lässt.
In drei Teile gesplittet, ist „Death Sequence“ ein langes Stück Musik, das sich den gängigen Arten entgegenstellt. Weder die Coda „???“, noch die ruhigen Passagen bringen Ordnung – bei The Physics House Band regiert das Chaos. Saxophon und Gitarre schlagen ihre Schlachten, dahinter bauen die Synthesizer immer wieder neue Fallen. Das ist klassischer Weirdo-Prog der Marke King Crimson, das ist Post-Math mit Ambient-Hauch. Voller harter Takte, voller gross aufbäumender Akkorde und Tonfolgen – bis man beim zweiten Teil im fliessenden Improvisationsbecken landet, das den Jazz heiratet.
Wirklich gross wird die Musik auf dieser EP dann, wenn sich The Phsysics House Band den Sänger Stewart Lee dazu holen. Er macht aus „Death Sequence III“ ein erlebbares Emotionsspektrum, er holt die Musik zur Menschlichkeit zurück. So wird aus der Avantgarde plötzlich ein Klavierspiel, das sich der Perkussion weder beugt, noch erobern will. Alles findet seinen Platz, jedes Instrument klingt zufrieden und die Band schreitet gemeinsam in die Weite hinaus. Ein letzter Schlag, ein letztes Aufbäumen, der Track endet mit einem Knall. Wir sind immer noch Fan.
Tracklist:
1. Death Sequence I
2. Death Sequence II
3. Death Sequence III
4. ???
Bandmitglieder:
Samuel Organ – Gitarre und Synthesizer
Adam Hutchison – Bass und Synthesizer
Miles Spilsbury – Saxophon und Synthesizer
Dave Morgan – Schlagzeug
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli