Band: From Another Mother
Album: ATATOA
Genre: Math Rock / Indie
Label: Kapitän Platte
VÖ: 22. März 2019
Webseite: From Another Mother auf FB
Indie-Phrasierungen und launige Gitarren mit direktem Heavy Rock und herausgepressten Sätzen zusammenführen? Ja, From Another Mother haben keine Probleme mit solchen Aufgaben, viel eher suchen sie die Herausforderung ohne zu Zögern und stürzen sich als Trio in die Komplexität der Kunstform Musik. Gegründet in Zagreb (Kroatien), suchen sie mit ihrer Musik nie den Glanz und Ruhm, sondern die energetische Wahrheit im Kern. Da darf die Produktion etwas zurückhaltender sein, denn der euphorische Einstieg bei „May“ findet perfekt zum schweren und Jam-artigen «Keep Your Head».
Gitarrenriffs und wuchtiges Schlagzeug, brummende Frequenzen und immer wieder den Einschlag in Richtung kaputtem Indie – From Another Mother zeigen auf ihrem zweiten Album „ATATOA“ Nähe zu Spidergawd und TTNG zugleich. Das ist Math Rock mit viel Druck, das sind plötzliche Wechsel mit ausgeklügelten Vorbereitungen. In ihrer Welt wirken die drei Mannen mit solchen Zusammenstössen aber nie zu verkopft oder wie Studenten, denn „Supernova“ oder „I Will Atone“ fühlen sich immer organisch und logisch an. Diese Musik ist keine Reissbrettkonstruktion, sondern im Bandraum entstandene Spiellust.
Die Vorbilder von From Another Mother findet man nicht nur im Jetzt, sondern ebenso in vergangenen Jahrzehnten wie den Neunzigern. Der lärmige Beigeschmack und das im Zaun gehaltene Chaos zeugen davon, die Lo-Fi-Qualität der Aufnahme auch. „ATATOA“ vergisst in all seinen ausgefransten Ideen zum Glück nie den Spass und macht das Anhören eine wahre Freude. Die Beatles findet man zwar im „Song No.9“ nicht, dafür Geschrei, aufjaulende Gitarren und ein hohes Tempo – und das ist sehr wohl ein Mehrwert und kein Bastard.
Tracklist:
1. May
2. Supernova
3. First Things First
4. Walnut
5. I Will Atone
6. Song No. 9
7. Slightly Wrong
8. Keep Your Head
9. Baited
Bandmitglieder:
Vlado Remeš
Roko Maštruko
Borna Jambrošić
Gründung:
2013
Text: Michael Bohli