Band: Alexandra Spence
Album: Waking, She Heard the Fluttering
Genre: Experimental / Electronica
Label: Room40
VÖ: 5. April 2019
Webseite: alexandraspence.net
Texturen, daran habe Alexandra Spence eigentlich immer gedacht, als sie an ihrer neuen Musik gearbeitet hat. Wie kann man Material zum Klingen bringen, die Eigenschaften so transportieren, dass man als Hörerin und Hörer die Umgebung auch ohne Bilder erfassen kann? Mit „Walking, She Heard The Fluttering“ wurden diese Versuche und Gedankengänge in Form gebracht und mit Field Recordings zu einem ruhigen, schon fast unscheinbaren Album verbunden. Diese Electronica lebt von Frequenzen, die sich immerzu verflüchtigen.
Meist werden Tracks wie „Bodies In Place“ oder „Flora (For A Friend)“ nicht durch Melodien und Akkorde bestimmt, sondern durch Soundaufnahmen oder geflüsterte Sätze. Alexandra Spence geht weniger wie eine Musikerin vor, sondern wie eine Künstlerin, die mit hörbaren Elementen ihre Installationen baut. Darum ist „Walking, She Heard The Fluttering“ nicht Ambient, sondern eine Option in der Sinnesschärfung und eine neue Weise, die Welt zu erhören. Das zeigt sich am besten beim Titeltrack, der zwischen rauschenden Frequenzen, flirrenden Synthesizer und fast kompletten Leerstellen wechselt.
Eine klare Narration bietet uns Alexandra Spence mit ihrem Werk nicht, es ist eine Auseinandersetzung mit Kultur und Geschichte. Zustände und zeitliche Abläufe werden beiseitegeschoben, jeder Track ist eigenständig und trotzdem Teil der Gesamtheit. Mehr als ein Knistern gibt es bei „A Soft Crackle“ praktisch nicht, aber genau diese Elemente verleihen dem Album mehr reales Gewicht. Ob dies nun die sozialen Komponenten beflügelt, was Spence eigentlich bezweckt hatte, das bleibt ungeklärt. Interessant sind die Experimente aber immer.
Tracklist:
1. Begin
2. Bodies In Place
3. Bodyscan
4. A Soft Crackle
5. Sleep In Nothingness
6. Flora (For A Friend)
7. Waking She Heard The Fluttering
8. Cleanse
9. Sky And Sea Were Indistinguishable
Bandmitglieder:
Alexandra Spence
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli