Band: The Boiler
Album: Body=Death
Genre: Experimental Pop / Industrial / Techno
Label: Cut Surface
VÖ: 30. Oktober 2018
Webseite: The Boiler auf FB
Körperhorror findet man meist eindrücklicher in den visuellen Medien, Zwänge und Zweifel können aber auch musikalisch ihre Gestalt annehmen. „Body=Death“ macht dies bereits mit dem Titel klar und zeugt in den folgenden 34 Minuten immer wieder davon, dass Klänge und Kompositionen sehr wohl eine fühlbare Beklemmnis erzeugen können. The Boiler hat ihr erstes Album fertiggestellt und malträtiert damit die Gewohnheiten in bedrohlich dunkler Form. „Comfort“ heisst es am Ende, bis dahin ist es aber ein Leidensweg.
Irgendwo zwischen experimentellem No Wave, geisterhaftem Industrial und dämonischem Pop kreiert Kristina Pia Hofer als The Boiler nämlich Musik, die sich weder genau festhalten lässt, noch dein Alltagsverständnis von Figur oder Wahrnehmung bestätigen. Viel lieber werden alle gesetzten Parameter gleich wieder über den Haufen geworfen, folgt auf das Spoken-Word-Vieh „Drab Light“ nämlich gleich ein zwölf Minuten langes Wandern über minimalistische Electronica-Klänge („Control“).
Dass „Body=Death“ danach deine Seele mit einem teuflischem Industrial-Skelett zerfetzen möchte, das ist in dieser geschlossenen Welt logisch. The Boiler ist also nicht nur ein neues Projekt der Künstlerin aus Österreich, sondern ein Einblick in die Diskotheken der verlorenen Geister. Trotzdem schaffen es die Tracks, einen zu reizen, zu locken und zu faszinieren. „I Don’t Care That Your Body Smells Like Death“ heisst es im Titelsong, und diese Fäulnis steht dem Gehörten wirklich sehr gut.
Tracklist:
1. Drab Light
2. Control 1
3. Total Control
4. Body=Death
5. Born in a Bag
6. Comfort
Bandmitglieder:
Kristina Pia Hofer
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli