Band: KUBA
Album: Crèmeschnitte
Genre: Pop / Electro
Vertrieb: Echo
VÖ: 2. November 2018
Webseite: KUBA auf FB
Für eine Knallereinrichtung muss man nicht auf die Werbung der Möbelriesen hereinfallen, nein es reichen sieben Minuten Lehrstück aus Olten. Denn KUBA bieten uns ein „Lädersofa“, italienisch, bequem, modisch und mörderisch. Und wie es sich für ein perfektes Debüt gehört, ist nicht nur dieses Lied ein bequemes Unterfangen, sondern das gesamte Album. Elektronisch, lakonisch, Mundart – die Schweizer Popszene ist um eine Süssigkeit reicher.
Wenn eine Scheibe schon „Crèmeschnitte“ genannt wird, dann muss sie auch das flache aber doch geflügelte Wort bestätigen. Und siehe da, KUBA zeigen als Duo keinen Abklatsch bekannter Modeerscheinungen, sondern wirklich gute Ideen. Textlich zwischen ironischen Kommentaren zur aktuellen Gesellschaft und Freude am Schalk pendelnd, wie man es auch bei Hermann gemocht hat. Musikalisch auf beschwingte Melodien, angenehme Tempi und viel Synthesizer besinnt. Da kann eine Tonfolge noch so billig sein, sie unterstreicht die Aussage perfekt („Dick im Gschäft“).
Immer wieder ergänzen Gitarren die Bässe, die Takte greifen in die Achtziger zurück. KUBA haben sich eine Formel ausgedacht, die perfekt in das Heute passt und trotzdem nicht im Sumpf des Mainstreams untergeht. So verschwinden kleine Zweifel am Unterfangen bereits nach dem ersten Durchgang und Perlen wie „Synthia“, „Künschtler“ und „Barkeeper“ strahlen hell im Discolicht. Und dann eben der fast acht Minuten lange Krimi mit dem Sofa, ein brodelnder Track der unterhält und reizt – der Gipfel des Albums, der Zuckerguss auf der Schnitte. Ich bin Fan.
Tracklist:
1. Anna
2. E cha das ned
3. Synthia
4. Barkeeper
5. Discochugele
6. Künschtler
7. Föhn di schön
8. Dick im Gschäft
9. Geile Scheiss
10. Lädersofa
Bandmitglieder:
Rainer Ammann
Andi Spring
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli