Band: Soybomb
Album: Rigi Sessions
Genre: Indie / Pop
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 24. Februar 2018
Webseite: soybomb-music.com
Nachdem uns das Trio Soybomb bereits mit ihrer EP „Plastic Festival“ überrascht und den Schweizer Pop endlich wieder mit schillerndem Psychedelica überzogen hatte, gibt es nun eine drei Lieder lange Single mit live aufgenommenen Coversongs. Die Winterthurer haben sich dazu auf die Rigi begeben und zwischen saftigen Wiesen und kräftigen Sonnenstrahlen Stücke ihrer liebsten Schweizer Künstler neu erfunden. Und dabei natürlich die eigenen Merkmale tief einverleibt.
So wird auf „Rigi Sessions“ „Leaving The Moon“ von einer melancholischen und nächtlichen Stadtbetrachtung zu einem funky eingespielten Lied, das sich an der Sonne eher den optimistischen Seiten des Lebens zuwendet. Bei Sophie Hunger geschah es mit Stimme und Gitarre, hier mit einer kompletten Band. Diese Vergrösserung des Volumens passiert auch bei „Landscape Escape“, ausgeliehen bei Odd Beholder. Denn Soybomb machen aus der zerbrechlichen Electronica einen leicht psychedelischen Popsong, der sich auf männliche Mehrstimmigkeit stützt.
Weg mit dem weiblichen Gesang heisst es auch beim abschliessenden „We Ain’t Dead Yet“, ursprünglich von Pablo Nouvelle inszeniert. Soybomb verzichten auf eine Gastsängerin, und die düsteren Beats und leiten das Lied mit folkigem Geschrummel und sanftem Keyboard auf die Alp. Schön ist, dass hier die Schwere trotzdem noch zu spüren ist. Und natürlich wie es der Band gelungen ist, drei so unterschiedliche Stücke scheinbar so mühelos in den eigenen Kosmos zu bringen. „Rigi Sessions“ ist also nicht nur eine kurze Abwechslung zum sonstigen Bandalltag, sondern ein mehr als geglücktes Experiment.
Tracklist:
1. Leaving the Moon (Sophie Hunger)
2. Landscape Escape (Odd Beholder)
3. We Ain’t Dead Yet (Pablo Nouvelle)
Bandmitglieder:
Beda Mächler – Gesang und Gitarre
Andreas Achermann – Keyboard und Gesang
Linus Gmünder – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli