Band: Lingua Nada
Album: Snuff
Genre: Experimental / Weird Rock / Math
Label: Kapitän Platte
VÖ: 23. März 2018
Webseite: Lingua Nada auf FB
Da trafen sich vier Musiker im Studio, um ein neues Album aufzunehmen, und jeder brachte einen Kasten voller Ideen mit. Nach einer kurzen Diskussion wurde allen klar: Verzichten möchte niemand und somit kristallisierte sich der einfache Kompromiss heraus, gleich alles auf die Scheibe zu packen. Willkommen bei „Snuff“, dem ersten Album von Lingua Nada aus Leipzig. Einer Platte, die sich noch viel verrückter anhört, als es jemals beschrieben werden könnte. Dieser Math-Weirdo-Experimental-Freak-Rock hält gehörig auf Trab, und er macht höllisch Spass!
Dass es eigentlich eine angenehme Scheibe voller Pop werden sollte, über diesen Gedanken können Lingua Nada wohl selber nur noch lachen. Denn bereits mit „Svrf Party“ wird jegliche Rockart mit elektronischen Spielereien gekillt, Melodien als Zitate von ehemaligen Jugendhelden gekapert und der Medikamentencocktail so gemischt, dass auch Gabber irgendwie fast zu langatmig erscheint. „Lvl 100“ kokettiert sich mit Hardcore, das kurze Titelstück versinkt im Synthie-Noise, „A Netflix Original“ tanzt mit den Battles. Da wirkt es auch nicht merkwürdig, dass der altbekannte Sandmann bei „Machkintosh“ vorbeikommt und uns ein bisschen Salz in die Musikwunde streut. Schmerz stärkt den Charakter.
Im Gegensatz zu der bereits ausgeflippten Split mit Paan legen Lingua Nada auf „Snuff“ noch mehr Gänge zu, als die Autos bei „The Fast And The Furious“ aufweisen können. Wobei dieses Gefährt auch eher aus dem Todeslevel von Mario Kart zu stammen scheint und jeden ruhigen Moment der Retro-Eingängigkeit gleich selber über die Planke treibt. Post-Rock mit ADHS, Indie im Prügelwahn und eine lockende Quelle der unversiegbaren Kreativität – diese Platte ist so durchgeknallt wie unsere Gesellschaft, macht aber viel mehr Spass.
Tracklist:
1. Svrf Party
2. Lvl 100
3. Hypertension
4. Cyanide Soda
5. Snuff
6. Mechakintosh
7. Spit
8. A Netflix Original
9. Shapeshifted
10. Le Magnüs
Bandmitglieder:
Adam Lenox Jr – Gesang und Gitarre
Michel Geyer – Gitarre
Arvid Sorbeck – Bass
Valentin Tornow – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli