Band: Claire M Singer
Album: Fairge
Genre: Experimental / Ambient
Label/Vertrieb: Touch
VÖ: 20. Oktober 2017
Webseite: clairemsinger.com
Und jetzt zu etwas komplett Anderem: Eine 20-minütige Komposition für Orgel und Cello, ein kontinuierliches Anschwellen an Klangschichten, ein hypnotisches Stück Musik zwischen Experiment und Ambient. Was die schottische Künstlerin Claire M Singer mit „Fairge“ vorlegt, ist genauso träumerisch und unwirklich wie geerdet und emotional. Knapp ein Jahr nach ihre Debütalbum „Solas“ wird der Kosmos dieses jungen Talents gefühlvoll erweitert und ist nicht nur für Denker interessant.
„Fairge“ ist als Lied wie als Konzept eine Reise und beginnt in kompletter Stille. Ganz sachte lässt Claire M Singer die Instrumente in das Bewusstsein des Hörers treten und verfeinert die Töne mit Elektronik. Was zuerst wie etwas unheimliche Field Recordings wirkt, bläht sich mit jeder Minute zu einem grösseren Klangkörper auf und man bemerkt: Dies sind Orgelnoten, welche schier pausenlos gehalten werden. Schwermütig, aber immer zaubervoll vom Cello umgarnt, steigt man zusammen mit der sich steigernden Lautstärke in die Höhe. Und spätestens ab der Hälfte des Liedes findet die Katharsis statt.
Claire M Singer scheut sich nicht, meist eher veraltet anmutende Instrumente in experimentelle Formen zu bringen und mit wenigen Veränderungen in der Komposition extreme Wirkungen zu erzielen. „Fairge“ ist somit eine ergreifende Erfahrung und sowohl für Leute perfekt, denen Anna Von Hausswolff immer etwas zu bedrohlich erschien, für die die Orgel im Soundtrack zu „Interstellar“ dann aber doch zu selten aufspielen durfte. Und wenn am Ende die Musik langsam wieder aus unserer Wahrnehmung verschwindet, so bleibt das Gefühl der Vollkommenheit.
Tracklist:
1. Fairge
Bandmitglieder:
Claire M Singer – Orgel und Cello
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli