Sub Pop / VÖ: 4. November 2022 / Indie
sukiwaterhouse.tv
Text: Michael Bohli
Es war einmal Suki Waterhouse, Model, Schauspielerin und Musikerin. Sie wollte die Welt mit ihren Indie-Pop-Songs zu einem schöneren Ort machen und erreichte dies nach kurzer Zeit mit dem Album «I Can’t Let Go». Die Platte riss viele Menschen zu Träumereien und Liebesbekundungen hin, nun darf man gemeinsam mit der Künstlerin zu den Wurzeln zurückkehren. «Milk Teeth» ist wie die kleine Schachtel, in der man seine Erinnerungsstücke an die vergangenen Jahre aufbewahrt.
Während die Covergestaltung der EP an «1989» von Taylor Swift erinnert, präsentiert sich Suki Waterhouse mit ihrem Sound niemals überproduziert oder zu glattgebügelt. Auf «Milk Teeth» finden sich fünf Lieder aus den Anfängen ihrer Karriere als Musikerin, Stücke, die roher wirken als Songs von der Platte. «Neon Signs» steht als neue Komposition am Anfang, danach wird es intimer bei «Valentine» und weltumfassend mit dem TikTok-Hit «Good Looking»: Dreampop und wärmende Atmosphäre.
Da Gesang und Instrumente oft etwas verrauscht daherkommen, reizen die Lieder auf «Milk Teeth» und bezirzen mit Achtzigerflair («Johanna»). Mit angenehmem Tempo oder gleich als Ballade konzipiert erinnern gewisse Takte an Lana Del Rey, bei Suki Waterhouse denkt man aber nie an eine durchdachte Kunstfigur. Zu ehrlich ist das Gebotene. Mit beherzten Worten und der akustischen Gitarre endet bei «Brutally» die EP, noch lange und gesund möge Suki leben.