BlauBlau Records / VÖ: 13. Oktober 2022 / Experimental, Electro
Bandcamp
Text: Michael Bohli
Hinweise zur Deutung bietet Junge Eko weder mit ihren Songnamen noch dem Text, der zu «What We Talk About» beigelegt wurde. Doch: Der Kopf darf auch mal Pause machen, die Gefühle und Seele sollen sich diesen acht Tracks widmen. Eine knappe halbe Stunde lang nimmt uns die Künstlerin aus Zürich auf eine Reise durch Improvisationen und Songs, leichtes Dröhnen und angedeutete Melodien gibt es zu Beginn mit «031220211».
Bis zum dritten Teil «Maybe Moon» muss man auf «What We Talk About» warten, dann erscheinen Gesang und Lo-Fi-Sounds. Das universelle Format des Songs wird genutzt, Junge Eko lässt uns alle lauschen. Wenn dies als Zauber noch nicht ausreicht, kann man sich während «Funghi Magici» in eine Pflanze oder einen Pilz verwandeln lassen. Der Zauberspruch wird von der Orgel ausformuliert, Electronica-Künstler wie Mort Garson wären stolz auf diese Errungenschaft. Esoterik gibt es aber nicht zum Knabbern.
Wenn die Pfeifen vibrieren und die Töne langgezogen präsentiert werden, ist alles ein leicht krummer, aber schöner Genuss («Arva 1»). Catia Lanfranchi, die sich hinter dem Pseudonym Junge Eko verbirgt, hat ihre Fantasien und Versuche für «What We Talk About» in Poschiavo auf Platte gebannt, auf leichtem Fusse schweben die Tracks in alle Ecken der Schweiz («Helleborum»). Das ist weit von ihren Arbeiten mit Kush K entfernt, aber nicht weniger treffend und packend.