Red Brick Chapel / VÖ: 9. September 2022 / Indie Pop, Folk
petowner.world
Text: Michael Bohli
Natürliches Verhalten – auf dem Cover wirkt zuerst alles sehr abstrakt und künstlich. Sobald das Intro durch ist, zeigt Lea Mathis unter ihrem Pseudonym Pet Owner aber, dass bei ihrer Musik die ehrliche, organische Welt zentral ist. Raumfüllend der Klang bei «Helping Hand», die Instrumente und der Gesang wirken wie eine wärmende Decke. Das Album soll als sicherer Ort funktionieren, als Option, sich mit der Wahrnehmung auseinanderzusetzen.
Erzeugt wird dies mit Indie Pop, der sich diversen Möglichkeiten bedient und Retrogefühl, Folk und Singer-Songwriter zugleich im Petto hat. «Hysterical» treibt an und dreht jegliche Sorgen in positive Gefühle um, dann wieder dienen Synthesizer und Flächen als einladender Teppich. Mit viel Detailreichtum hat Pet Owner das Album gemeinsam mit Amadeus Fries aufgenommen, in jedem Takt stecken diverse Klänge und Ideen.
Es zirpt bei «Not Right», die akustische Gitarre und der Gesang verbinden sich formidabel bei «I Cannot Dance». Dazu weiss die Drummachine mit viel Elan und Lebensfreude die Stücke nach vorne zu bringen («t-t-t»), Pet Owner fürchtet sich nicht vor Achtzigerflair und technischen Helferlein. Denn trotz allem bleibt «Natural Behaviour» ein persönliches, konzentriertes Album, das die Musikerin und ihre Identität niemals vergisst.