Embassy One Records / VÖ: 19. August 2022 / Electronica, Pop
royksopp.com
Text: Michael Bohli
Nachdem Rökysopp im April ihre lange Album-Pause mit der Veröffentlichung von «Profound Mysteries» beendet haben, ist das Duo bereits wieder mit neuem Material zurück. Das tiefreichende Rätsel wird mit einem zweiten Teil weiter untersucht, die klanglichen Facetten der Platte mit zehn frischen Tracks erweitert. Herausragend sind dabei vor allem die Kollaborationen, welche traditionsgemäss die Musik öffnen.
Seit ihrem ersten Album ist es für Röyksopp an der Tagesordnung, Sänger:innen und Künstler:innen aus ihrem Freundes- und Schaffenskreis auf die Platten einzuladen. «Profound Mysteries II» strahlt dank solchen Kollaborationen, wie beim herrlichen «Oh, Lover» mit Susanne Sundfør am Mikrofon. Da spürt man nebst der famosen Bassspur auch die Neunzigerjahre – diese Stimmung wird bei «Unity» intensiviert. Das Piano, die Melodien, die Energie; eine Freude. Da verwundert es nicht, stammen diverse Ideen auf der Platte von ebendiesem Jahrzehnt, lange als MIDI-Daten im Archiv eingelagert.
Stimmungsmässig unterscheidet sich «Profound Mysteries II» nicht stark von älteren Werken des Duos, mal lässt sich zu den Songs tanzen, dann wieder macht man es sich auf dem Sofa gemütlich («It Was A Good Thing»). Melancholisch ist «Remembering The Departed», das Neoklassik und Ambient streift, eine typisch rollende Röyksopp-Nummer hingegen «Let’s Get It Right». Das bringt Abwechslung ins Spiel und macht aus dieser direkten Fortsetzung eine vollwertige Veröffentlichung.