Band: Domingæ
Album: Æ
Genre: Electronica / Experimental
Label: Sacred Bones Records
VÖ: 10. September 2021
Webseite: Instagram
Nicht nur der Bandname war bei „I“ von Föllakzoid merkwürdig und ungewohnt, die Musik suchte gleichermassen an speziellen Orten ihre finale Form. Elektronisch-handgemachte Lieder, eingespielt als Trio, düster und beschwörend. Domingæ, Künstlerin und Gründerin dieser experimentellen Formation, hat die Instrumente für ihr erstes Soloalbum weggelassen und bewegt sich auf weniger dicht beschriebenen Notenblättern mit „Æ“. Ätherisch und nicht immer greifbar, die fünf Tracks scheinen ein Nebel zu sein.
Spielereien mit den Stimmen, Melodien und Flächen aus dem Synthesizer, dahinter Drones, die bei klarem Wetter in der Luft hängen. „Æ“ will nicht konkret Ambient sein, spielt aber gerne mit den Eigenschaften des Genres und hantiert mit Klangtexturen in der minimalistischen Umgebung. Die ersten Minuten mit „Æva“ sind unscheinbar und dienen dem Stimmungsaufbau, mit „Dæmon“ werden die Beats und Rhythmen verstärkt. Bedächtig geht Domingæ mit ihren Sounds vor, das gesamte Album ist ein schleichender Prozess.
Alles zielt auf das abschliessende und 13 Minuten lange „Asǽse“ hin, in dessen Form sich spirituelle und abstrakte Gedanken treffen. Minimal-Tech mit mysteriöser Grundstimmung, man fühlt sich an das Schaffen von Plastikman erinnert und hört Glitches und Kratzer wie bei Amon Tobin („Archaeans“). „Æ» ist nicht nur eine Ligatur zweier Vokale, bei Domingæ wird es zu Täuschung (Farben auf dem Cover, Zurückhaltung) und Messe gleichermassen (Symbolik, spirituelle Klänge). Sehr clever arrangierte Musik mit Herzschlag für den Kopfhörer und eine Transformation der Gewohnheiten.
Tracklist:
1. Æva
2. Dæmon
3. Archaeans
4. Ænnihilator
5. Asǽse
Bandmitglieder:
Domingæ Garcia-Huidobro
Gründung:
2007
Text: Michael Bohli