Eigenveröffentlichung / VÖ: 2. Juli 2021 / Synthie Pop
paraphon.com
Text: Michael Bohli
Wenn sich das Duo von Paraphon auf den Bühnen in und um St. Gallen bewegt, dann werden nicht nur einzelne Knöpfe gedrückt und Backtracks zelebriert. Michelle Zanivan und Yves Eggenberger spielen lieber mit ihren Synthesizern und geniessen den handgemachten Synthie-Pop. Mit „Commercial Break“ erscheint die erste EP der Gruppe und zaubert mit den vier enthaltenen Songs ein Gefühl von Leichtigkeit herbei.
Beeinflusst von Namen wie Hot Chip und Roosevelt, verbinden Paraphon sehr zugängliche Kompositionen mit tanzbaren Elementen, lassen die polyphonen Melodien singen und haben die Achtzigerjahre zu ihrem klanglichen Ziel erkoren. Entstanden sind die Stücke auf „Commercial Break“ ursprünglich in Improvisierten Jams, davon merkt man beim Anhören aber nicht mehr viel. «Video Game» lässt Basslinien und Glockenklänge wie Spielfiguren durch die Takte hüpfen, „Observations“ kombiniert verträumten Gesang mit gesampelten Claps – alles wirkt stringent und durchdacht.
Etwas mehr Wucht und Dynamik wünscht man sich bei „Dust“, am Ende von „Commercial Break“ lassen uns Paraphon dafür in die kosmischen Welten der Electronica driften. „Fasten your Seatbelt“ geniesst die Flächen und Schichten, der Popfaktur wurde Zugunsten eines volleren Klangbilds zurückgeschraubt. Nach 17 Minuten sind die vier Tracks vorüber, der Tanz endet und man ist sich sicher: Eine solch unterhaltsame Werbepause hat man seit langem nicht mehr erlebt.