Band: Silver Firs
Album: Lake Hypoxia
Genre: Indie
Label: Oh, Sister Records
VÖ: 18. Juni 2021
Webseite: Facebook
Dass man in einer Indie-Band spielt, das ist schnell so salopp dahingesagt. Wenn es sich um Raphael Elmiger und Belia Winnewisser handelt, weiss man: Eintönig und stromlinienförmig sind die gebotenen Lieder auf keinen Fall. Als Silver Firs leiten sie ein Septett aus Bern durch diverse Einflüsse und Inspirationen, immer mit viel Spielfreude, mit Lust am Experiment. Auf der neuen EP „Lake Hypoxia“ findet man deswegen mindestens so viele Stimmungen wie Lieder, die da wären, fünf an der Zahl.
Beginnen wir am Ende, bei „Wildlife“ und den perkussiven Ausdrucksweisen, nahe am Krautrock und den herrlichen Repetitionen. Das zeugt von Gefühlen, man lässt sich in die Wärme entführen und nickt den Bläsern erfreut zu. Silver Firs versuchen ehemalige Eckpunkte der Musikgeschichte neu zu verwenden, lösen das Popversprechen anders ein, als man es vermuten würde. „Now We Start to See the Beauty“ gleitet psychedelisch-verzaubert dahin, mit dem reizenden Gesang von Belia, genügend Kraft und Freude sind immer vorhanden. Sogar dann, wenn die melancholischen Aspekte Einzug halten („Versions of You“).
Namen wie Friska Viljor oder tonangebende Gruppen der deutschen Indie-Szene geistern durch den Kopf, eine Kopie ist „Lake Hypoxia“ aber niemals. Die Gruppe Silver Firs schafft es, Ideen und Stimmungen auf eigene Weise zu verpacken und bietet grosse Musik im kleinen Rahmen, nie verlegen oder auf falsche Wertschätzungen ausgelegt. Die Sonne geht mit „Icarus Pt. 2“ auf. Ohne, dass sich jemand etwas verbrennt.
Tracklist:
1. Versions Of You
2. Allergies
3. Now We Start To See The Beauty
4. Icarus Pt. 2
5. Wildlife
Bandmitglieder:
Raphael Elmiger
Belia Winnewisser
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli