Band: Olympya
Album: Auto
Genre: NDW / Post-Punk / Rap / Pop
Label: Audiolith
VÖ: 26. Februar 2021
Webseite: olympya.de
Vom Rap zur NDW? „Auto“ zeigt diesen Wandel ohne Ironie oder bitteren Beigeschmack. Marcus Borchert hat sich entschieden, als Olympya mit Musikerin einen Schnitt zu wagen und in Hamburg eine Platte aufzunehmen, die moderne Popmusik als Protest gegen das distinktive Denken anführt. Sind die elf Lieder denn nun Punk, Wave, Rock, oder was? Spielt alles keine Rolle, alles kommt zusammen definiert sich gegenseitig als Einheit und sorgt mit geschickter Wechselwirkung für positive Spannungen. Nur Gesang, den gibt es in keiner reiner Form.
Borchert verwendet seinen klaren Sprechgesang bei „Ostseeträume“ zur Entlarvung heutiger Strömungen des Hasses und der Machtverteilung, aktuell und direkt. Olympya nutzen ihre Möglichkeiten, auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen und lassen es sich nicht nehmen, solche Punkte auf böse und sarkastische Art zu kommentieren. Riffbetont und mit gehörigem Tempo entwickelt sich „Crash Test Dummies“ mit dem Keyboard zur Hymne. Und das Gerumpel von „Deine Schwester“ hätte auch von Die Ärzte geschrieben werden können.
Sehr schön das basslastige und schwere „Rocky“, ein Statement gegen Mobbing, oder die Reise in vergangene und leichte Jugendjahre mit „Teenage Pizza Horrorfilm“. Olympya springen zwischen den Sounds und Geschwindigkeiten umher, erfassen die heute Welt auf clevere Weise und sperren sich gegen Begriffe wie „zeitgemäss“ und „Retrokultur“. „Auto“ ist vor allem menschlich und universell, als genügend lautes Mahnmal für uns alle.
Tracklist:
1. Berlin
2. Ostseetraeume
3. Tabletten
4. Crash Test Dummies
5. Drohne
6. Deine Schwester
7. Rocky
8. Benzin
9. Die Kohle Meiner Eltern
10. Teenage Pizza Horrorfilm
11. Schulhof
Bandmitglieder:
Marcus Borchert – Gesang
Kay Petersen – Gitarre
Ariane Jahn – Keyboard
Tim Schwarz – Bass
Timo Köhler – Schlagzeug
Gründung:
2020
Text: Michael Bohli