Band: Martin Gore
Album: The Third Chimpanzee
Genre: Electronica / Techno
Label: Mute Records
VÖ: 29. Januar 2021
Webseite: martingore.com
Als Martin Gore vor fünf Jahren mit seinem instrumental gehaltenen Soloalbum „MG“ das Gebiet der elektronischen Musik bespielte, wollten seine Lieder nicht in mein Herz vordringen. Die Tracks waren sehr gelungen, auch die nachfolgende EP mit neuen Versionen zeugte von seinem Können, doch erst mit den fünf Stücken auf „The Third Chimpanzee“ hat mich das Gründungsmitglied von Depeche Mode wieder begeistern können. Gesänge gibt es keine zu hören, weiterhin regiert eine Armada aus Synthesizern und trotzdem wirkt alles lebendiger.
Harten Techno oder düstere Bassgewitter gibt es bei Martin Gore nicht, seine Kompositionen sind stimmungsvoll und vielseitig gehalten, wie die abenteuerliche Reise im Video zu „Mandrill“. Das passt wunderbar zur Empfindung, die der Musiker selbst beim Erdenken der Lieder hatte: Wie Primaten muten die Tracks an, sagt Gore und hat seine EP „The Third Chimpanzee“ getauft. Ein Affentheater muss man nicht befürchten, „Howler“ startet mit schleppendem Tempo und schweren Fanfaren, auch die hüpfenden Klangfolgen von „Capuchin“ brechen nicht aus.
Vielmehr lädt die Electronica von Martin Gore dazu ein, sich genüsslich in den Stücken zu verlieren und die perfekt produzierten Klangschichten zu erfahren. „Vervet“ ist ein acht Minuten langes Spiel mit Variationen und Möglichkeiten, „Capuchin“ findet Gefallen an der Dualität von düster klingenden Bässen und naiven Melodien. All dies zeugt von Freude und Lust an der Musik, ohne in zu engen Grenzen zu existieren.
Tracklist:
1. Howler
2. Mandrill
3. Capuchin
4. Vervet
5. Howler’s End
Bandmitglieder:
Martin Gore
Gründung:
1977
Text: Michael Bohli