Band: Corecass
Album: V O I D
Genre: Experimental / Dark Ambient
Label: Golden Antenna Records
VÖ: 27. November 2020
Webseite: Corecass bei FB
Die im Titel angesprochene Leere begegnet einem nicht etwa in den drei Stücken mit dem Namen „V O I D“, sondern dazwischen. Wobei Corecass als Künstlerin agiert, die das Spiel mit der Täuschung beherrscht. Denn wann befinden wir uns schlussendlich im Nichts? Niemals, immer hören wir unseren Körper, das Blut in den Bahnen, die Schwingungen der Umgebung. Die letzten zwei Minuten auf der EP („Breath“) sind mit einem Rauschen gefüllt, das fast zu überhören ist – trotzdem spürt man eine Sicherheit. Wellenbewegungen des Wassers oder ein rasselndes Schnaufen? Auf jeden Fall natürlich und besänftigend.
Aufwühlender geht es in den drei Hauptkompositionen zu und her. Harfe, Orgel, Streicher und Gesänge verbinden sich, wogen hin und her, eine dynamische Weise entsteht. Corecass lässt ihre Lieder aus der Dunkelheit hervortreten und verbindet geschickt analoge und digitale Mittel. Wie bei einem Filmsoundtrack, wunderbar stimmungsvoll und nicht ohne düstere Seite. „V O I D II“ wird gar zur Verlockung in der Nacht, ein Flüstern in deinem Gewissen, Post-Rock und Experimental Ambient.
Grossartig, wie sich bei diesem zentralen Stück die Kirchenorgel aufbäumt, Sagenfiguren beschwört und jegliche Zurückhaltung für einen Moment zunichtemacht. Die knarrende Gitarre hilft mit, die Emotionen werden stärker gefordert. „V O I D“ ist ein vielfach filigranes Werk geworden, das Tiefe besitzt und die Fähigkeiten von Corecass wunderbar aufzeigt. Akzentuiert aufgenommen und produziert, ein neuer Meilenstein im Weg von Elinor Lüdde.
Tracklist:
1. V O I D I
2. Carbon
3.V O I D II
4. Amber
5.V O I D III
6. Breath
Bandmitglieder:
Elinor Lüdde
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli