Band: Aiko
Album: Expiration Date
Genre: Pop
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 17. Juli 2020
Webseite: aiko-music.com
Wenn Florence ihre Maschine öfters anwerfen würde und sich somit auf mehr digitale und elektronische Klänge verlassen würde, dann entstünde wohl ein ähnliches Album wie „Expiration Date“. Aiko weiss dies und liess sich stark von der Künstlerin inspirieren, geht mit ihrem Debütalbum trotzdem den eigenen Weg. Popmusik zwischen handgemachter Stimmung aus dem Schlafzimmer und grosser Konzerthalle. „Apology“ macht dies mit intimer Stimmung vor, bietet dank Beats und grosser Melodie aber den Boden für eine starke Beteiligung.
Der Künstlerin aus Tschechien, aktuell in Lodon wohnhaft, steht der Weg in die Massen auf jeden Fall offen, bringt Überschwänglichkeit mit emotionaler Intensität zusammen („Hunt“), vergisst die aktuelle Popmusik und Simplizität trotzdem nicht („Bad Influence“). Geschickt bewegt sich Aiko durch die Songs und lockt mit ihrer Stimme und den Melodien, „Vulnerable“ zeigt ihre verletzliche Ehrlichkeit, „Growing old“ schliesst alles als kurzer Gedanke mit Vocoder ab.
Das ist zwar selten wirklich neu, vor allem wegen der klaren Verweise auf die inspirativen Quellen, lässt sich allerdings angenehm hören. Aiko ist stilbewusst und schafft es, dank Liedern wie „Highway“ als Freundin mit tollen und spassversprechenden Ideen in unser Leben zu treten. Aus der Einsamkeit wird schnell eine kollektive Wahrnehmung, werden wir doch gemeinsam älter.
Tracklist:
1. Intro
2. Apology
3. Down
4. Hunt
5. Bad Influence
6. When Everything’s Right, It Feels Wrong
7. Right From the Start (feat. Unluv)
8. Vulnerable
9. Only Child
10. Bright Yellow
11. Growing Old
12. Highway
Bandmitglieder:
Alena Shirmanova-Kostebelova
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli