Band: Prairie
Album: And the Bird Said: Cut Me Open and Sing Me
Genre: Electronica / Ambient
Label: Denovali Records
VÖ: 30. Oktober 2020
Webseite: Prairie bei FB
Ahnungen, Erinnerungen, eine Stimmung im Innern – die Lieder von Marc Jacobs basieren auf flüchtigen Erfahrungen und klingen selbst feingliedrig und zerbrechlich. Als Prairie bespielt der Multiinstrumentalist seit einigen Jahren das Feld der experimentellen Electronica und gab sich mit dem Werk „Like A Pack Of Hounds“ tief in den Schlund des dröhnenden Ambient. Bei „And the Bird Said: Cut Me Open and Sing Me“ sind die Tracks weniger aufdringlich, die fragile Schönheit ist zentral.
Schreiende Gitarrenakkorde oder flächendeckende Synthesizerkaskaden trifft man selten, „Alpine Swift“ und „One Eyed Cage“ wirken zwar rastlos und leicht unheimlich, schaffen es trotzdem nicht, die Wärme aus dem Album zu vertreiben. Prairie gleitet mit den Vögeln durch die Luft, nimmt eine distanzierte Perspektive ein und nutzt Field Recordings für die Anbindung an die Realität („(Camargue)“). Wenn sich die Elemente vermischen, wie bei „Tendress“, dann entsteht grosse Kunst.
„And the Bird Said: Cut Me Open and Sing Me“ ist eine Platte, die unter der Oberfläche eine hohe Konzentration an Empfindungen bietet und bei naher Betrachtung durchrütteln kann. „View / Viewer“ zelebriert dies während zehn Minuten mit übersteuernden Spuren. Prairie hat sich also nicht ganz von der Wildheit gelöst, sondern das Leben bloss ungeschönt als klangliche Gestalt nachgebildet, die introvertiert existiert.
Tracklist:
1. Boy’s First Kill
2. Cut Me Open
3. Facing The Laccadive
4. Alpine Swift
5. (Camargue)
6. One Eyed Cage
7. Tendress
8. View / Viewer
9. (Indio Maíz, Nicaragua)
Bandmitglieder:
Marc Jacobs
Gründung:
2012
Text: Michael Bohli