Radicalis / VÖ: 8. Mai 2020 / Downtempo, Neoklassik
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Text: Michael Bohli
Dämonen, die auf ihren Köpfen Teiche tragen. Berge, auf denen muntere Dinosaurier umherhüpfen. Die namensgebende Inspirationsquelle von Kappa Mountain ist um einiges verrückter als die Musik des Duos. Audio Dope und Matthias Gusset haben Ende 2019 zum ersten Mal von sich hören lassen und legen mit „Echo Pool“ die Debüt-EP vor. Angesiedelt im Entspannungsfeld zwischen Neo-Klassik und Downtempo werden klaviergetragene Lieder dazu genutzt, um den Alltag für 20 Minuten in eine Oase zu verwandeln.
Viel Zeit lassen uns Kappa Mountain nicht, länger als drei Minuten wollen die sieben Tracks auf „Echo Pool“ selten andauern. Dank der detailverliebten Produktion (man achte sich etwa mal auf die perkussiven Elemente im Hintergrund von „Undergrowth“), ist das wiederholte Anhören der Stücke aber ein mehr als bekömmliches Vergnügen. Die persönlichen Hintergründe der Musiker vermischt sich geschickt, Beats und Rhythmen des Hip-Hops treffen auf die verträumten Melodien der modernen Klassik („Distant Meadow“). Das beste aus beiden Welten, nie mit Schlagseite.
Dank dieser Herangehensweise wirkt die Musik von Kappa Mountain vertraut, ohne wie ein Plagiat in der Gegend herumzustehen. Ja, „Inheritance“ scheint man bereits zu kennen, geniesst trotzdem jeden Ton einzeln. Und wenn sich das Klavier bei „Feathered Friend“ ohne technische Begleitung in den Himmel drehen darf, dann erhält die EP noch einmal einen komplett neuen Reiz.