Band: Sofie
Album: Cult Survivor
Genre: Pop / Indie
Label: Stones Throw Records
VÖ: 26. Juni 2020
Webseite: Sofie bei IG
Das Piano klingt wie damals, die Texte schwelgen ebenfalls in Erinnerungen: Der Dreampop von Sofie beruft sich gerne auf die ehemaligen Zeiten, als die Welt noch etwas unschuldiger wirkte. „Cult Survivor“ tut dies als Album gleichermassen, mit Popmusik, die sich von leichter Melancholie durchziehen lässt. Der Glamour geht dadurch nicht vergessen, bereits das erste Lied „Hollywood Walk of Fame“ beweist dies, nicht nur mit dem Namen. Überbordend ist dieses Debüt trotzdem nicht, dafür ist die Wahlwienerin in ihrer Klangform zu pragmatisch.
Die zwölf Stücke auf der selbstproduzierten Scheibe klingen gerne so, wie es in der grossen Zeit des zelebrierten Studiopops sein musste, erscheinen trotzdem schlank. Sofie lässt sich von einzelnen Gitarren und Keyboards begleiten, singt ihre Melodien und verliert nie den Überblick. „Cult Survivor“ ist als Album unscheinbar und punktet lieber mit geschicktem Songwriting als forschem Auftritt. Dabei sind „99 Glimpses“ oder „Truth of the Matter“ freche Lieder, die sich an die Fersen heften und lange mitschreiten.
Zwischen fiktiven Geschichten und realen Geschehnissen werden auf „Cult Survivor“ Momente erzählt, welche unser Dasein weich erscheinen lassen. Kanten und böse Überraschungen existieren bei Sofie nicht, dafür ein Flair für die Sechziger („Georgia Waves“), für viel Träumerei und wattige Sounds. Das ist kurzzeitig angenehm, lässt aber etwas an Intensität und Tiefe vermissen. Unaufgeregt könnte man als abschliessender Gedanke schreiben.
Tracklist:
1. Hollywood Walk of Fame
2. 99 Glimpses
3. Asleep
4. Try to Reach Me
5. Guest
6. Figueroa
7. Baby
8. Truth of the Matter
9. Georgia Waves
10. High Time Now
11. Interlude
12. Happen 2 B There
Bandmitglieder:
Sofie Fatouretchi
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli