Band: Deathlist
Album: You Won’t Be Here for Long
Genre: Indie / Lo-Fi
Label: XRAY Records
VÖ: 29. Mai 2020
Webseite: Deathlist bei FB
Deathlist gibt es nicht in glücklich. Das wird einem als ersten Satz im Promotext zu „You Won’t Be Here for Long“ vor den Latz geworfen. Wer sich schon einmal mit der Musik von Jenny Logan auseinandergesetzt hat, der weiss dies vermutlich, ansonsten klären die ersten Takte des Titelsongs gleich auf. Dieser Lo-Fi-Indie ist bar jeder Euphorie, schrammelt umher und liebt die abgedämpften Klänge. Das vierte Album in gleichvielen Jahren, ein bedrücktes Vergnügen.
Mit den sanften Wave- und Gothic-Einflüssen war die Musik von Deathlist schon immer eine aufgelockerte Weiterführung von Tugenden des dunklen Post-Punks. Lieder wie „Halo“ zelebrieren diese Reduktion und isolierten Gitarren- wie Basspassagen. Das Schlagzeug treibt an, das Trio versinkt ab und an in Hall und Träumereien („Light Forgetter“). Das garantiert eine Abwechslung, die aus dem Improvisationscharakter der Grundlagen entstanden ist. Synthesizer und Schlagzeugspuren waren die Startpunkte, Saiten und Gesänge als ergänzende Steigerung.
Als Platte bietet „You Won’t Be Here for Long“ eine nachdenkliche Stimmung, eine perfekte Grundlage für Lieder über einen verwischten Zustand. Zwischen Vorstellung und harscher Realität, zwischen benebelten Momenten und lichten Einfällen. Das gibt ein Gefühl von Gesellschaft, das hilft in destruktiven Zeiten. So passen die Songs von Deathlist wunderbar in die aktuellen Nächte und verhelfen zu einem „Sad High“.
Tracklist:
1. You won’t be here for long
2. Night Face Regretter
3. Sad High
4. Clothes
5. Halo
6. I was floating
7. Young Snakes
8. Light Forgetter
9. I believe in the End
10. No Gaze
Bandmitglieder:
Jenny Loga
Maggie May Morris
Elly Swope
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli