Band: Zolle
Album: Macello
Genre: Noise Rock / Sludge
Label: Subsound Records
VÖ: 3. April 2020
Webseite: zolle.org
Eine Unordnung, so haben die zwei italienischen Musiker von Zolle ihr neustes Album genannt. Dabei ist der Noise Rock mit gehörigem Sludge-Anteil gar nicht so ein verrücktes Ding, was natürlich der Reduktion auf Gitarre und Schlagzeug geschuldet ist. Im Gegensatz zu anderen, minimalistischen Formationen wird es bei „Macello“ aber niemals langweilig oder fahrig. Neun Lieder in einer halben Stunde, kompromisslose Kompositionen mit dem nötigen Fleisch auf den Knochen.
Selten spielen Zolle länger als drei Minuten an einer Idee, hier wird mit tiefen Gitarren voller Verzerrung und einem trockenen Schlagzeug knackig rausgehauen, was in der Unendlichkeit eintönig werden würde. „Macello“ läuft niemals in die falsche Richtung, Lärm und eine gewisse Fröhlichkeit werden geschickt zusammengemischt („D’io“, „M’accetta“). Die Songenden kommen abrupt, eine Ausblendung benötigen Stefano und Marcio nicht. Wohl aber gönnen sie sich immer wieder einen kleinen Bissen Epik.
Auf Tape aufgenommen und mit wenigen Overdubs versehen, ist „Macello“ ein Album voller ernster Klänge und den musikalischen Versuch, mit dreckigem Rock die paradoxen Handlungsweisen des Menschen darzustellen. Zolle nutzen dazu die düsteren und dreckigen Takte und Riffs, um bereits erwähnte, lichte Melodien einzustreuen. Als ob man den vorangegangenen Schmutz bereits wieder vergessen hätte und ewig in der gleichen Struktur weiterleben könnte.
Tracklist:
1. S’offre
2. D’io
3. M’io
4. M’accetta
5. L’ara
6. L’ama
7. L’affetto
8. D’annata
9. L’aura
Bandmitglieder:
Ste – Schlagzeug
Marcio – Gitarre
Gründung:
2012
Text: Michael Bohli