Band: Yann Tiersen
Album: Eusa
Genre: Klassik
Label/Vertrieb: Mute
VÖ: 30. September 2016
Webseite: eusasound.bzh
Als Künstler kann man vielen Dingen eine Ehrerbietung mit seiner Musik zollen – Menschen, Zeitgeschehnissen oder seiner eigenen Herkunft. Für sein neustes Album hat der bekannte Komponist und Musiker Yann Tiersen die Insel Ushant an der Küste der Bretagne, zugleich sein Wohnort, als zentrales Thema des Albums ausgewählt. Reduziert auf sein Piano lässt uns Tiersen in seine Welt und seine Gedanken eintauchen. „Eusa“ erzählt dabei ganz ohne Worte eine emotionale Geschichte und ist persönlicher als viele seiner Werke zuvor.
Wer Yann Tiersen durch die Filmmusik von „Die fabelhafte Welt der Amélie“ kennengelernt hatte, dabei aber seine folgenden Soloalben immer als zu wild und laut empfand, der fühlt sich hier gleich zuhause. Verspielte Melodien in leichten Kompositionen steigen in den blauen Himmel, Wind streicht durch die Wiesen und Felder, das Meer bricht an den Felsen. Ergänzt mit Feldaufnahmen der Natur zeichnet Tiersen eine musikalische Karte der Insel – und sich selber. Wiederkehrende Motive gleiten zwischen den Stücken und halten „Eusa“ geschickt zusammen. Weniges steht für sich selber, Lieder wie „Proz Goret“ können aber auch losgelöst ihre Schönheit entfalten.
Sicherlich ist „Eusa“ nicht ein Album für alle, Yann Tiersen bleibt hier schliesslich immer in seiner eigenen Reduktion als Pianist. Keine weiteren Instrumente finden hier Platz, nur die Raben krähen Texte zu seinen Arrangements. Ein Nachteil ist dies aber zu keiner Sekunde, die Melodien sind wunderschön und betten einen in wohlige Gefühle. Mit Bildern seiner Ehefrau optisch unterlegt funktioniert das Werk für alle Sinne und verleitet zu geniesserischen Abenden im Herbst.
Tracklist:
1. Hent I
2. Pern
3. Hent II
4. Porz Goret
5. Lok Gwelzt
6. Hent III
7. Penn Ar Roc’h
8. Hent IV
9. Kereon
10. Hent V
11. Yuzin
12. Roc’h Ar Vugale
13. Hent VI
14. Penn Ar Lann
15. Hent VII
16. Enez Nein
17. Kadoran
18. Hent VIII
Bandmitglieder:
Yann Tiersen – Klavier
Gründung:
1995
Text: Michael Bohli