Band: What We Lost
Album: Pretend To Sleep
Genre: Post-Hardcore
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 7. Februar 2020
Webseite: What We Lost bei FB
What We Lost aus Modena in Italien wussten Anfang Jahr noch nicht, wohin das Land in den nächsten Wochen schlittern wird. Um Schmerz und Angst geht es auf „Pretend To Sleep“ trotzdem, schliesslich spielen die Musiker Post-Hardcore. Ein Genre, in dem persönliche Sorgen schon immer der beste Antrieb für emotionale und mitreissende Lieder waren – so auch bei diesen drei Tracks, zwischen lauten Gitarren und melodiösen Gesängen der Marke Thursday („Still“).
Die EP erzählt eine Phase aus dem Leben von Frontmann Simone Galeotti, in der er nicht nur seine Heimatstadt aus beruflichen Gründen verlassen musste, sondern die Liebe sich von ihm trennte. Sich in einer solchen Situation schlafend zu stellen, das kann kurz helfen, löst aber keine Schwierigkeiten. Viel mehr nutzt das musikalische Ventil, What We Lost bieten harte Ausbrüche voller Wut und Verzweiflung, daneben weiss das Quintett, dass eine Mischung aus Post-Rock und Shoegaze sehr wohl als Gegenpol passt.
„Lungs“ gönnt sich mehrere dynamische Wechsel, wie die schwere Atmung, welche sich Galeotti als Tick selber angewöhnte, „Enough“ macht die inneren und äusseren Kämpfe gegen Schmerz und Verlust greifbar. What We Lost spielen einzelne Gitarren gegen perkussiven Donner aus, führen beide Gitarren als Schwert. „Pretend To Sleep“ ist mit seiner kurzen Spielzeit zwar wie eine Ahnung schnell wieder vorüber, weiss in der Viertelstunde aber zu überzeugen. Den mit „Shades“ eingeschlagenen Weg führen die Mannen eindrucksvoll weiter und lassen uns hoffen, dass wir bald wieder länderübergreifend leiden dürfen.
Tracklist:
1. Lungs
2. Enough
3. Still
Bandmitglieder:
Simone Galeotti – Gesang
Riccardo Ibatici – Gitarre
Enrico Tosti – Bass
Andrea Barbieri – Schlagzeug
Lorenzo Di Girolamo – Gitarre
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli