Eigenveröffentlichung / VÖ: 21. Mai 2021 / Rock, Post-Punk
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Text: Michael Bohli
Das macht doch einfach mal wirklich viel Spass, oder? Da purzeln die Sorgen aus dem Kopf, kullern über den Boden und werden von den Vibrationen immer wieder in neue Richtungen geschupst. Gitarren, Bass und Schlagzeug sorgen dafür, dass sich Bretter und Balken krümmen, der Gesang überschlägt sich fast vor Ausdruck. Mit ihrem ersten Album holen URGES aus Baden den Sturm und Drang in die Rockmusik zurück, so unverschämt reizvoll, dass man „Never Gonna Change“ sofort liebt.
Die Vorabsingles wie „All About You“ liessen eine lustvolle Platte erahnen. URGES sind ein Quintett aus Freunden, die sich 2019 zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben, dabei nicht nur den Post-Punk mit viel Sexappeal in die Aargauer Gemeinde zurückholen, sondern den direkten Rock mit viel Freud und Emotion ausleben. Das erinnert an die Nullerjahre, in denen man sich in der Indie-Szene noch verzerrte Riffs und schweisstreibende Gangarten gönnte, mit Liedern wie „I Don’t Owe You“, „Sunday Headache“ oder „Deceitful Ways“ ist es wieder so weit.
Stellenweise machen die Verzerrungen und polternden Takten dem Blues oder Seventies-Rock Platz, URGES vergessen nie die nötige Vielfalt. So sind die elf Lieder nicht bloss ein stupides Herunterspielen alter Tugenden, sondern eine erfahrene Neuerfindung und immer reizvoll. „Anxiety“ ist düster und voller Rückkopplungen, „Roll the Dice“ öffnet innert zwei Minuten die Zukunft für alle Möglichkeiten, „Heart on the Line“ lässt uns alle vor der Bühne durchdrehen – egal ob imaginär oder real.