Band: Ulver
Album: The Assassination of Julius Caesar
Genre: Art Rock
Label: House Of Mythology
VÖ: 7. April 2017
Webseite: jester-records.com
Was auf dem Cover von „The Assassination Of Julius Caesar“ zu sehen ist, erinnert nicht nur an antike Statuen, es scheint die innige Beziehung von Gegenwart und Vergangenheit zu sein. Und dies passt perfekt zum neusten Studioalbum von Ulver, einer immer noch unberechenbaren Art-Rock Gruppe aus Norwegen. Denn was früher Black Metal war, dann zu Industrial und Neofolk wechselte, ist heute elektronisch unterkühlter Dark Rock mit elegischem Gesang. Auch der Inhalt dieser Scheibe wandelt sich mit jedem Lied.
Allgemein geht es um die dunklen Situation und Momente, um die merkwürdigen Schicksale, die unsere Geschichte immer wieder hervorbringt. Ulver waren schliesslich schon immer gut darin, die schlimmen Zustände in wunderbare Musik zu tauchen. So merkt man bei „Rolling Stone“ oder „Angelus Novus“ zuerst gar nicht, dass hier makabere Gegebenheiten herrschen. Vielmehr ist man fasziniert davon, dass hinter den satten Gitarren und den verhallten Gesängen nun wunderbare Beats lauern.
Doch obwohl Ulver hier oft und gerne mit dem Pop flirten, das Werk bleibt gefährlich und zweigt immer wieder in das Chaos ab. „The Assassination Of Julius Caesar“ hält die Gruppe spannend und als Hörer muss man sich immer wieder in neue Situationen hineindenken. Dank der richtigen Affinität zur Lust gelingen somit Lieder wie „Nemoralia“ perfekt – und plötzlich ist die Band zugänglich und offen. Wer also von Ulver wieder einen harten Brocken lauter Musik erwartet hat, der wird hier wohl etwas leer schlucken. Alle anderen tanzen in der Disco ohne Licht und erfreuen sich an der pendelnden Zeitreise.
Tracklist:
1. Nemoralia
2. Rolling Stone
3. So Falls the World
4. Southern Gothic
5. Angelus Novus
6. Transverberation
7. 1969
8. Coming Home
Bandmitglieder:
Kristoffer Rygg – Gesang und Instrumente
Tore Ylwizaker – Keyboard und Programming
Jørn H. Sværen – Instrumente
Daniel O’Sullivan – Gitarre und Bass
Gründung:
1993
Text: Michael Bohli