Insult To Injury / VÖ: 20. November 2020 / Techno
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Text: Michael Bohli
Der Jahreswechsel ist bereits durch, Tanzen sollte man trotzdem immer. Mit „Hatred“ liefert Timothy Clerkin vier passende Tracks, die den Rave in eine düstere Stimmung tauchen und trotzdem unterhalten. Claps und ein stoisch pochender Bass, dann die Erweiterung des Feldes mit verzerrten Synthesizern und friedlich pfeifenden Ideen: Der Titeltrack schliesst allen die Augen und lässt die Körper in Bewegung verfallen.
Der Techno wird nach den ersten Minuten von „Wilderness“ etwas in die Ecke gedrängt, Jungle und Acid besuchen die Fete. Ein Ausdruck von Lebensfreude, Timothy Clerkin ist keinesfalls als Produzent ein missmutiger Geselle. Er weiss genau, wann die Intensität zu erhöhen ist, wann eine Scheibe Erholung benötigt. „Hatred“ ist trotz des Titels kein undifferenzierter Aufschrei, sondern eine Beobachtung mit vielschichtigen Aussagen.
Zum Abschluss lässt Timothy Clerkin bei „Little Island Syndrome“ die Beats komplett weg und nutzt dröhnende Klangschichten und wabernde Flächen für eine aufkratzende Atmosphäre. Sozusagen das Gegenteil zu „Hatred (False Witness Remix)“, der wilde Rave gegen das abschliessende Durchatmen. Der Kampf ist vorbei, betrachten wir uns gegenseitig mit neuer Klarheit.
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