Band: Tia Gostelow
Album: Chrysalis
Genre: Pop / Synthie Pop
Label: AntiFragile
VÖ: 30. Oktober 2020
Webseite: tiagostelow.com
Befindet sich ein Schmetterling in der Phase der Metamorphose, spricht man von Chrysalis. Die Veränderung ist zwar eingeleitet, aber noch nicht abgeschlossen. Dass die Musikerin Tia Gostelow ihr neustes Album so nennt, sagt einiges über den Sound aus. Die Indie- und Folk-Einflüsse sind weggedrängt worden, wir befinden wir uns neu in den Achtzigerjahren, fesch eingekleidet und in der Nacht der ewigen Disco. Synthesizer und Tanzwut, gleich „Two Lovers“ lässt melancholischen Gesang auf knatternde Bässe und Euphorie treffen.
Für Tia Gostelow dienen die Lieder allerdings nicht bloss dazu, schöne Stunden zu verbringen, sondern als Verarbeitung schwerer Momente. In einer einsamen Phase in ihrem Leben geschrieben, stehen die Tracks für Ausbruch, „Chrysalis“ ist die Brücke zwischen dunklen Zeiten und hoffnungsvollem Fortgang. „Psycho“ versteckt die Dunkelheit hinter der schillernden Klangfassade, „Always“ nutzt das Duett mit Tim Caroll für menschliche Nähe. Das gibt ein zugkräftiges Gefühl, dank der tollen Produktion und dem reizvollen Songwriting.
Viel Zucker bietet „Same Place“, bis zu „Get To It“ bleiben die Rhythmen in Bewegung und wollen erspürt werden. Tia Gostelow fügt sich sehr gut in die aktuell geltende Retrowelle der Popmusik ein, ohne revolutionär vorzugehen. Dafür hat die Australierin eine Möglichkeit gefunden, ihre persönliche Geschichte in dieser Stilrichtung zu implementieren und sich mit „Chrysalis“ wieder auf den gesunden Weg gebracht.
Tracklist:
1. Two Lovers
2. Psycho
3. Wonder
4. Always
5. Nobody
6. Home
7. Same Place
8. Shy
9. Blink
10. Rush
11. Get To It
Bandmitglieder:
Tia Gostelow
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli