Midira Records / VÖ: 28. Juli 2017 / Drone, Ambient
thisquietarmy.com
Text: Michael Bohli
Neues auszuprobieren macht als Musiker Sinn – schliesslich will man mit seinen Liedern auch nicht ewig auf der Stelle treten. Oder zumindest macht man damit sich selbst und seinen Hörern keine Freude. Grund genug für Künstler Eric Quach, seine elektronische Musik auf „Democracy Of Dust“ neu aufzubauen und damit neue Welten aus mehr als nur Staub zu erschaffen. Kenner seines Schaffens unter dem Namen thisquietarmy werden merken: Hier wurden neue Synthies verwendet und dazu mit Gitarren hantiert. Doch eignen sich die neuen Lieder noch, um abzuschalten und über Wolkenkratzer zu fliegen?
Wenn das Album mit „Welcome To Mendacity“ eröffnet, ist schnell klar: Dieser Ambient ist nie ganz angenehm, immer scheinen gewisse Frequenzen zu tief in das Ohr einzudringen, gewisse Töne werden zu stark verzerrt. thisquietarmy arbeitet immer mehrschichtig und baut in seinen Liedern somit Strukturen hinter den vordergründigen Klangwänden auf. Ob man sich nun auf die klar daliegenden Flächen konzentriert oder den eher versteckten Schwingungen lauscht – Tracks wie „The Harbinger“ sind auf ihre eigene Weise aufwühlend und dröhnend. Der Künstler hütete sich auch davor, die Musik zu sauber klingen zu lassen.
Mit zusätzlichen, sanften Beats versehen werden aus diesen flirrenden Momente immer grösser werdende Konstruktionen. Ob man sich bei „Post-Truth“ in einer Maschine wähnt oder bei „New Home Of Mind“ im Verstärker einer überdrehten Gitarre – thisquietarmy weiss, wie man aus Fantasien schier fassbare Musik formt. Die neue Herangehensweise an Instrumente und Kompositionen hat sich also bewährt und „Democracy Of Dust“ gefällt. Wäre der Film „Valerian“ ein Ambient-Album, er würde wohl gerne so klingen.