Band: The Green Flamingos
Album: The Southern Oracle
Genre: Psychedelic Rock / Indie
Label: Le Pop Club
VÖ: 24. November 2017
Webseite: The Green Flamingos auf FB
Der werte Herr Dali hätte seine wahre Freude am Covermotiv von „The Southern Oracle“, ist das Bild doch eine Zeichnung zwischen surrealistischen Fantasien und optischen Farbtäuschungen. Und genau in dieser Mischmenge versucht sich auch das erste Album der Genfer Gruppe The Green Flamingos zu platzieren. Die Band um Sängerin Yoanna Claquin hat sich für den Langspieler nämlich vom Blues entfernt und viel Beat und Psychedelica in ihre Musik geschüttet.
Toll ist dabei, dass sich The Green Flamingos für Songs wie „Up And Away“ oder „Beware“ nicht auf eine Armada von Effektgeräten und Nachbearbeitungen verlassen, sondern ihre Musik handgemacht und wunderbar rau im Raum stehen lassen. Wer benötigt schon Overdubs und Klangwände, wenn einzeln gespielte Spuren effektiver sind? „The Southern Oracle“ lebt somit von einem Gefühl, das sich die Attraktivität aus den Sechzigern holt und den damaligen Elan auf den heutigen Psychedelic Pop überträgt. Das darf kratzen („Rome Is Burning“) oder romantisch schwingen („The Last Sinner“), ungemütlich wird es nie.
Schade ist dabei nur, dass sich The Green Flamingos etwas zu sanft durch die tiefen Wasser der bewusstseinsverändernden Musik bewegen. Zwar sind Keyboard und Bass immer wieder für herrliche Momente zuständig, als Ganzes wirkt „The Southern Oracle“ aber oft etwas zahm. Klar, hier geht es eher um die zärtlichen und eingängigen Momente als um den Krawall, zu oft verschwindet die Platte aber etwas im Hintergrund. Für ein Debüt ist der Gruppe hier aber bereits eine gut tanz- und träumbare Scheibe gelungen.
Tracklist:
1. The Silver Voice On Doomsday Drums
2. Up And Away
3. The Rush Kicks In
4. Beware
5. Rome Is Burning
6. The Last Sinner
7. Detonate
8. End Of Summer
9. To The Rescue
10. The Southern Oracle
11. The March
Bandmitglieder:
Yoanna Claquin – Gesang
Tommaso Soav – Keyboard
Julien Garric – Gitarre
Thomas Abbet – Schlagzeug
Mathieu Evequoz – Bass
Gründung:
2013
Text: Michael Bohli