Band: tētēma
Album: Necroscape
Genre: Ambient / Experimental
Label: Ipecac Recordings
VÖ: 3. April 2020
Webseite: Mike Patton / Tetema bei FB
Mike Patton gab schon früh zu Protokoll, dass er sich gerne auch abseits von Faith No More kreativ betätigt. So hatte er mit dem jüdischen Noise-Jazzer John Zorn bereits Anfang der Neunziger erste Kontaktaufnahme und durfte sich auf dessen 1992er Ambient-Jazz-Werk „Elegy“ verewigen. In seiner anderen Nebentätigkeit bei Mr. Bungle, deren erstes selbstbetiteltes Debütwerk von 1991 für die interessierte Allgemeinheit in eine einigermassen noch hörbare Instanz ging, schlugen die musikalischen Resonanzen der nächsten Mr. Bungle-Alben immer mehr in Richtung Avantgarde, Experimental, Noise und Ambient aus.
Patton verwirklichte sich von Jahr zu Jahr mehr in seinen zahlreichen Bands- und Projekten. Um jetzt jedes Kleinod, in dem Mike Patton zumindest seine Finger drin hatte (Fantomas, Tomahawk) auch nur zu streifen, würde den Rahmen dieses Textes vermutlich sprengen. Deshalb biege ich gleich auf direktem Weg zum jüngsten Projekt von tētēma ab, indem Mike Patton ebenfalls seine Fussspuren hinterliess.
„Necroscape“ ist das zweite Album des inzwischen von einem Duo auf ein Quartett angewachsenem Projekts. Zu Anthony Pateras und Mike Patton gesellten sich mittlerweile Perkussionist Will Guthrie sowie der Geiger Erkki Veltheim hinzu. Beide bereichern den Sound tētēmas mit ihren jazzig-elektronischen Unterlegungen, die oftmals nur aus Ahnungen zu bestehen scheinen, welche die Klanglandschaften von „Necroscape“ säumen, die der Jazz-Komponist Anthony Pateras zusammen mit Patton zusammengestiefelt hat.
Mike Patton selbst unterstreicht die Tracks mit seinen Flüsterlauten, Screams und Growls, sowie seiner unverkennbaren Falsettstimme, welche der Multitask-Sänger bekanntlich aus dem Stegreif heraus beherrscht. Von Liedern oder Songs zu sprechen kann bei „Necroscape“ jedoch nicht die Rede sein. Die Bezeichnung als akustisch umgesetzter Wahnsinn, oder musikalischer Trip Par Excellence trifft als Beschreibung wohl eher zu.
Fans von Tomahawk, Fantomas und Faith No More würden aus diesem Trip nicht viel Genussreiches ziehen und könnten sich sogar übelst die Ohren verbrennen. Wer jedoch gern ins Ungeahnte abtaucht und sich von Klängen ganz weit jenseits des Mainstreams, ähem, drangsalieren lässt, bekommt mit „Necroscape“ die erwartete Rundumtortur.
Tracklist:
1. Necroscape
2. Cutlass Eye
3. Wait Till Mornin‘
4. Haunted On The Uptake
5. All Signs Uncensored
6. Milked Out Million
7. Soliloquy
8. Flatliner’s Owl
9. Dead Still
10. Invertebrate
11. We’ll Talk Inside A Dream
12. Sun Undone
13. Funerale Di Un Contadino
Bandmitglieder:
Mike Patton – Gesang
Anthony Pateras – Komposition
Errki Veltheim- Violine und Mandoline
Will Guthrie- Schlagzeug und Perkussion
Gründung:
2014
Text: Pink