Band: Tegh
Album: Unusual Path
Genre: Drone / Ambient
Label: Midira
VÖ: 31. Mai 2019
Webseite: Tegh bei FB
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Die erste Begegnung mit Tegh war für mich erschütternd – auf positive, wie auch negative Weise. Denn mit dem Album „Downfall“ vertonte der iranische Künstler ein schreckliches Ereignis auf solch schöne und betörende Weise, dass Ambient für mich nie mehr dasselbe sein würde. Und jetzt endlich kehrt der Künstler mit einem neuen Track zurück, knappe zwanzig Minuten krachender Drone, bohrende Frequenzen und eine Intensität, welche die Umgebung komplett ausblendet. „Unusual Path“ heisst die EP, und ist eigentlich gar nicht so ungewöhnlich.
Denn wie sich „Unusual Path“ aus der Stille immer weiter in die alles erobernde Lautstärke erhebt, das fabrizierte Tegh bereits bei vorherigen Kompositionen. Mit dem Verband von Samples, Field Recordings und markerschütternden Synthesizerflächen gelingt es ihm hier erneut, eine klangliche Wucht zu erzeugen, welche mit unzähligen Schichten die Welt neu erfindet. Lärmend, gnadenlos, umwerfend schön. Dieser Track dürfte unendlich lange sein, er würde weder ermüdend noch langweilig. Ein perfektes Stück Sound, das immer wieder neue Geschichten erzählt.
Und um die EP noch perfekter zu machen, findet man gleich zwei Remixe von „Unusual Path“ darauf. Siavash Amini, ebenfalls aus dem Iran, hat aus dem Gewitter ein Zwitterwesen gebastelt, das sich zuerst ganz leise anschleicht, dann einzelne Spuren explodieren lässt. Und Zenjungle aus Griechenland hat die Vision von Tegh zu offenen Drones mit Einflüssen des dunklen Jazz verwandelt. Nicht weniger faszinierend als das Original, und im Verband mit dem Rest ein mehr als positives Extrem.
Tracklist:
1. Unusual Path
2. Unusual Path (Siavash Amini Remix)
3. Unusual Path (Zenjungle Remix)
Bandmitglieder:
Shahin Entezami
Gründung:
2005
Text: Michael Bohli