Band: Tegh
Album: Downfall
Genre: Ambient / Drone
Label: Midira
VÖ: 5. Mai 2017
Webseite: Tegh auf FB
Seid ihr bereit für ein etwas makaberes Gedankenspiel? Versucht zu überlegen, was wohl in eurem Kopf vorgehen würde, wenn ihr aus einem Flugzeug in euren sicheren Tod fallen würdet. Sehr wahrscheinlich würde sich vor euren Augen nicht nur das gesamte Leben abspielen, sondern in eurem Inneren auch alle Gefühle miteinander toben. 1970 passierte dies einem Jungen – und eine Fotografie von dieser Tragödie bot dem iranischen Musiker Shahin Entezami Ansporn, diesen Vorfall klanglich zu erforschen.
Unter seinem Pseudonym Tegh brütet der Künstler seit einiger Zeit immer wieder über Tracks, die Schönheit und Lärm so perfekt vereinen wie der Wüstenrand. Auch „Downfall“ schafft es, nicht nur der Grundlage gerecht zu werden und diverse emotionale Zustände in Töne zu verpacken, sondern auch Ambient und Noise geschickt zu kombinieren. In fünf Teilen halten sich übersteuerte Frequenzen und Keyboardflächen die Waage, und das Album gleitet ohne zu stolpern dahin. Immer wenn es zu laut oder intensiv wird, schälen sich langsam neue Akkorde aus dem Sturm und strahlen wie Leuchtfeuer.
„Downfall“ ist dabei ein Meisterwerk des kratzenden Ambient und spätestens mit den überlangen Teilen 3 und 4 gewinnt Tegh nicht nur die Geister, sondern auch die Herzen der Hörer. Denn obwohl sich in der Musik oft über weite Strecken nicht viel verändert, hat man das Gefühl, das oben erwähnte Ereignis selber zu durchleben. Man streckt die Hände aus und spürt förmlich den Luftzug, die Wolken und die Sonnenstrahlen auf der Haut. Im Gegensatz zu dem armen Jungen landen wir aber mit diesem Album auf sicherem Boden und staunen, wie unglaublich intensiv Ambient und Drone immer noch sein können.
Tracklist:
1. Downfall I
2. Downfall II
3. Downfall III
4. Downfall IV
5. Downfall V
Bandmitglieder:
Shahin Entezami – Songwriting, Instrumente und Programming
Gründung:
2005
Text: Michael Bohli