Band: Tanya Barany
Album: Lights Disappear
Genre: Dark Pop
Label: Ambulance
VÖ: 8. März 2019
Webseite: tanyabarany.ch
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Nach Jahren voller zermartertem Kopf, langen Tagen und Nächten an der Schule und Prüfungsstress, muss die Fertigstellung eines Albums noch viel intensiver und erlösender sein, als sonst schon. Tanya Barany, welche 2016 mit ihrer ersten Single „Red Dust“ aus der ZHdK heraus einen Gruss an die Schweiz sandte, öffnet sich bei „Lights Disappear“ nicht nur, sie birst. Ihr erstes Album (oder EP, je nach Betrachtungsweise) ist ein dunkles Pop-Werk, das sich gleichermassen auf dynamische Klangwelten wie emotionale Ausbrüche stützt. Immer massiv, immer im Schatten wandelnd.
Das zeigt sich nicht nur anhand des Covermotivs, auf dem die Musikerin in eine neblige Unendlichkeit fällt, das drücken auch die Songnamen wie „Nightfall“ oder „Neon Brain“ aus. Gerade letzterer baut Berge aus Gitarren auf, will bezwungen werden wie die Kolosse in der Walliser Heimat von Tanya Barany. Wenn man die Auftritte von Tanja Zimmermann, wie die Sängerin bürgerlich heisst, bei The Voice of Switzerland betrachtet, dann scheint auf „Lights Disappear“ eine andere Person anwesend zu sein. Gefestigt, fokussiert und in den mysteriösen Gebieten des melancholischen Rock forschend.
Mit Songs wie „Dream Crasher“ und „In Retrospect“ zeigt sich der atmosphärische Pop von einer Seite, welche Musikerinnen wie Anna Känzig ihn anzubieten versuchen, Tanya Barany sich jedoch erstarkter und selbstbewusster zeigt. Ihr erstes Album ist eine wunderbare Veröffentlichung für alle Menschen, die sich gerne in die Gesellschaft dunkler Lieder begeben und die Welt in eine angenehme Dämmerungsstimmung versetzen. Wunderbar produziert, abwechslungsreich und immerzu geschickt eingängig. „You’re My Dream Chaser / My Dream Crasher.“
Tracklist:
1. In Retrospect
2. Lights Disappear
3. Dream Crasher
4. Nightfall
5. Sea
6. Neon Brain
7. Last Song
Bandmitglieder:
Tanya Barany – Gesang und Gitarre
Djamal Moumène – Gitarre
Jonas Ruppen – Synthesizer
Pascal Widmer – Schlagzeug
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli