Datum: 27. November 2012
Ort: Komplex 457 – Zürich
Geschrieben von: Nicole Imhof
Im Gespräch mit: Josh Rand von Stone Sour
Letzten Dienstag spielten Stone Sour zusammen mit Papa Roach und den Hounds im ausverkauften Komplex 457. Entsprechend heiss und stickig war es im Saal, doch das Publikum war in bester Partylaune und rockte von Anfang an mit.
Stone Sour waren mein Highlight des Abends. Corey Taylor schien bester Stimmung zu sein und genoss die ausgelassene Atmosphäre sichtlich. Zuvor durfte ich kurz dem Gitarristen Josh Rand ein paar Antworten zum neuen Album „House Of Gold & Bones Part 1“ entlocken, das bei uns gerade Star des Monats war.
Die erste, offensichtliche Frage natürlich, wieso das neue Album in zwei Teile aufgesplittet wurde und nicht gleich als Doppel-CD raus kam. Die Antwort dazu seien mehrere Gründe, meint Josh. Einerseits wird die CD so verpackt werden, dass beide Teile zusammen dann ein Haus ergeben würden. Also brauchte es dafür mehr als nur eine CD-Hülle. Oder so ähnlich. 🙂 Aha… ein Puzzle also, das uns da erwartet. Und andererseits sei Part 2 die Forstsetzung der Geschichte, die sie mit „House Of Gold & Bones“ erzählen wollen. Deshalb haben sie das Ganze in zwei Sequenzen aufgeteilt.
Die Story hinter dem Album handelt von einem Mensch, dessen Unterbewusstsein in verschiedene Charaktere aufgeteilt ist. Einfacher gesagt, sitzen ihm quasi ein Engel auf der einen Schulter und der Teufel auf der anderen. Das bekannte Bild von Gut und Böse und der Mensch, der mit seinem Verhalten und seinen Entscheidungen den Verlauf seines Lebens bestimmt und verändert. Also Zusammengefasst einfach, so wie das Leben halt spielt, für jeden von uns, mit seinen guten und schlechten Zeiten.
Was denn im zweiten Teil nun folgen wird, wollte ich wissen. Josh erklärt, dass in Part 2 die beiden anderen Charaktere dieses Menschen zum Vorschein kommen werden. Und diese beiden werden einen Kampf gegeneinander austragen, wobei wir den Schluss offen gelassen haben. Diesen muss sich dann jeder selber in seinem Kopf ausmalen. Gemein, finde ich… doch Josh lacht nur lausbubenhaft.
Na dann, weitere Fragen. Einen Teil 3 wird es nicht geben, dafür kommt diese Geschichte auch noch als Comic-Buch heraus. Josh selber ist nicht so der Comic-Fan, muss ich feststellen. Angeblich sei diese Idee Corey Taylor zu verdanken. Und da bin ich jetzt wirklich schon gespannt drauf…
Ein Song aus dem neuen Album ist mir vom Namen her aufgefallen. „Ru486“ ist die Bezeichnung des Medikamentes, welches für Schwangerschaftsabbrüche benutzt wird. Ob der Song direkt etwas damit zu tun hat, möchte ich wissen. Leider kann mir Josh darauf keine konkrete Antwort geben, da er den Text dazu nicht geschrieben hat, dafür jedoch die Musik. Auf alle Fälle habe es nichts damit zu tun. Aus seiner Sicht zu diesem Song wollte er den Trash-Metal Sound der späten 80ier Jahre mit hineinbringen, der ihn stark beeinflusst hat und ihn zur Musik überhaupt brachte.
Josh Rand kam erst gegen 2002 zu Stone Sour, als das Projekt mehr zum Spass lief, während Slipknot zur gleichen Zeit bereits den grossen Erfolg feierte. Dass sich Stone Sour mehr und mehr zu einer grossen Sache entwickelte, grösser noch als Slipknot, war für alle Beteiligten eine Überraschung und natürlich cool, wie Josh meint. Manchmal ist es ein Nachteil, dass der Sänger gleich in zwei so erfolgreichen Bands spielt und unterwegs ist, doch so ist das nun mal und sie seien alle natürlich glücklich, dass es so gut läuft.
Dann wollte ich noch drei Lieblings-Songs von Josh wissen, wenn er aus seinen Top 50ies ein paar heraus picken müsste. Und das wären dann: „Seasons In The Abyss“ von Slayer – wobei er noch erwähnt, dass er immer Slayer hört, bevor er auf die Bühne geht – „Symphony Of Destruction“ von Megadeth und zu guter Letzt noch „Until It Sleeps“ von Metallica.
Nächstes Jahr kommen Stone Sour übrigens spätestens zum Greenfield 2013 wieder in die Schweiz. Davon wussten Josh und die anderen bis vor kurzem noch gar nichts, doch er kann sich an die atemberaubende Kulisse mit den Bergen in Interlaken erinnern und freut sich entsprechend darauf.
Also vieles, auf das wir gespannt warten können und somit steht einem spannenden 2013 nichts im Wege.