Band: Sunterra
Album: Reborn
Genre: Metal / Electro
Label/Vertrieb: NRT
VÖ: 20. Januar 2017
Webseite: sunterra.at
Zuerst kratzt man sich schon ein wenig ratlos am Kopf und denkt dabei „wer kam eigentlich auf die Idee, diese Stilrichtungen zu mischen?“ Aber dann vergisst man die Zweifel und stürzt sich in die Party – denn wenn die Wiener Metal-Band Sunterra nach zwölf Jahren seit ihrer letzten Veröffentlichung mit der EP „Reborn“ ihre Wiederkehr feiern, dann ist man dabei. Zwar bietet die österreichische Band hier nicht mehr ihren bekannten Symphonic Goth-Metal, hat sich von alten Tugenden aber auch noch nicht komplett entfernt.
Sunterra wagen Neues, mischen sie doch ihren harten Metal mit Industrial und ja, Dubstep! Klingt komisch, ist aber so – und macht die sechs Lieder auf „Reborn“ abwechslungsreich. Denn die Band geht jeden Moment in eine andere Richtung, mischt die Zutaten neu und präsentiert erstaunlich mitreissende Resultate. Wenn die Gitarren breite und schwere Riffs auspacken, quietschen dazu die Synths und Growls werden mit hüpfendem Beat untermalt. Was in in „Lord Of Lies“ zu sinfonischem Gesang mit Blastbeats und Gummiball-Goa ausartet, ist in „Shadow In The Dark“ schleppend und aggressiv. Und zum Glück ist bei weitem nicht alles so prollig wie gewisse Teile von „This Is W.A.R“ – meist kriegt die Band die Kurve.
Auf Papier wie auch in den Ohren ist „Reborn“ ein witziges Experiment, nicht ganz ohne Mängel. Sunterra werden mit dieser EP wohl keine Preise gewinnen, dazu wirkt sie etwas zu wenig ausgereift – für eine spassige Feier, auf der sich Teufelsanbeter und MDMA-Vernichter begegnen, ist diese Wiedergeburt allerdings ein unerwarteter, gemeinsamer Nenner. Und wie die Ägyptischen Götter lassen sich mit diesen Songs die Sonne und der Mond gleich gut anbeten – Bodenhaftung aber nicht vergessen.
Tracklist:
1. Reign Supreme
2. Shadow In The Dark
3. Lord Of Lies
4. This Is W.A.R
5. Ministry Of Thoughts
6. Shut Up!!!
Bandmitglieder:
Lilly – Gesang
Carlos – Gesang und Flöte
Ivan – Gitarre und Programming
Chris – Bass
Gründung:
1998
Text: Michael Bohli