Band: SummerMay
Album: The Mexican
Genre: Alternative / Pop
Label/Vertrieb: Fictional Island
VÖ: 21. Juni 2016
Webseite: summermay.com
Dieser Mexikaner – da kommt er einfach so frisch pfeifend daher und wirbelt den Sommer schnell durcheinander. Denn die gefestigte Band SummerMay aus Zürich mussten sich für ihre neuste EP „The Mexican“ nicht nur klanglich neu ordnen – zwei der fünf Mitglieder verliessen die Gruppe vor den Aufnahmen. Doch eine solche Situation lohnt sich ja immer, um alles genau zu betrachten und frisch auszulegen. SummerMay nutzten diese Umstände, um ihre Musik etwas dunkler und wilder klingen zu lassen. Sechs Lieder und ein Western-Intro laden nun zur Spurensuche ein.
Gleich mit dem Titelsong stellen die Zürcher klar, dass ihre Musik ein Ergebnis aus vielen Einflüssen darstellt. Man findet Gitarrenspuren aus Südamerika, tiefen Gesang aus nächtlichen Abenteuern, melancholischen Rock’n’Roll und munteren Post-Punk. SummerMay machen keine falschen Versprechungen und geben sich nicht der technischen Perfektion, sondern der emotionalen Wirkung hin. Schön gelingt dies in Momenten, in denen sich die Lieder aus nachdenklichen Soundflächen langsam zum Krawall steigern. Damit hat „The Mexican“ eine Energie, die man auch bei Nordstan oder Gonzo fand – um wieder einmal den Aargau mit Zürich zu vergleichen.
Leider haben SummerMay bei der Produktion vor allem die Lo-Fi-Hebel gedrückt, somit klingen die Lieder teilweise etwas verrauscht und das Schlagzeug scheppert. Eigentlich kein schlechter Umstand, doch auch den Kompositionen fehlt leider zum Teil etwas die Puste auf der Zielgerade. Es missfällt auf „The Mexican“ nichts, wirklich hängen bleibt die EP aber leider auch nicht. Vielleicht waren SummerMay doch etwas zu verwirrt, um ihre Ideen scharf und brennend auf eine CD zu bringen. Für Freunde des rauchigen und kratzenden Alternative aber sicher ein Ohr wert.
Tracklist:
1.Intro
2. The Mexican
3. The American
4. Calibrate My Heart
5. Would You
6. Radiance
7. Ember
Bandmitglieder:
H. “Flakes” – Bass
B. “Beni” – Schlagzeug
D. “Monkey” – Gitarre
J. “Jay” – Gesang
M. “Dr. Kunst” – Gitarre
D. „Alasugazer“ – Gitarre
Gründung:
2001
Text: Michael Bohli