Band: Cruise Ship Misery
Song: Ke Ussag
Genre: Wave / Mundart / Pop
VÖ: 3. Februar 2020
Label: Darksome Productions
Foto: John Rütti
Vom Album: Urteil
VÖ: 14. Februar 2019
Webseite: cruiseshipmisery.net
Zwei Minuten, dann ist alles gesagt. Wobei, Cruise Ship Misery verweigern eben gerade die Aussprache, die Aussage, somit jede Art falscher Hoffnung oder gar Verrat. Ein sicherer Hafen boten Sarah Elena Müller und Milena Krstic mit ihrer Musik noch nie, das war spätestens dann klar, als das Duo im Februar 2019 ihr Debütalbum „Urteil“ auf die Schweiz losliess. Ein Jahr später ist die Schräglage der Welt immer noch nicht behoben, noch mehr Rettungsboote werden nötig. Da passt es mehr als gut, gibt es zu „Ke Ussag“ nun einen brandneuen Videoclip, eine Erinnerung daran, dass bei diesem Spoken-Word-Wave-Pop das Individuum gefordert wird. Einfach ohne nachzudenken der Masse folgen? Das funktioniert hier nicht.
„Ke Ussag“ zeigt das mit seinem poetisch sperrigen Text, der von Milena Krstic nicht nur stimmlich, sondern gleich körperlich interpretiert wird. Die Gliedmassen in Bewegung, den Geist hoffentlich als Antrieb. Die Kamera übernimmt die Positionen, Sarah Elena Müller liefert den klanglich doppelten Boden. Bässe, Schlagzeug, Beats, Cruise Ship Misery gehen tanzbar vor, nutzten die Synthesizer für Melodien und Ausdruck, wollen nicht erklären. Das ist am Ende fast Rock, oder von der Identität eigentlich Punk, bleibt aber immer digital. Und wenn die Grenzen des Clips dann zusätzlich mit den Aufnahmen gesprengt werden, weiss jeder: Dieses Duo ist weiterhin zu interessant, um nach der ersten Urteilsbildung weggedacht zu werden.
„Es isch besser so, wöu uf jedi Antwort / Wärde mindestens zwöi Frage fouge“
Bandmitglieder:
Sarah Elena Müller – Keyboard, Beats und Texte
Milena Krstic – Interpretation und Abendgarderobe