Band: Sisters
Album: Wait Don’t Wait
Genre: Pop
Label/Vertrieb: Tender Loving Empire
VÖ: 13. Oktober 2017
Webseite: sisterstheband.com
Ja, wie vergleicht man Popmusik, sodass es für alle verständlich und nachvollziehbar ist? Klar, Namedropping! Also los geht es: „Wait Don’t Wait“ erinnert innerhalb weniger Songs an Künstler wie Prince, Elton John, Scissors Sisters, Fleetwood Mac und mehr. Somit sollte eigentlich genügend gesagt sein, um euch die Entscheidung abzunehmen, diese Scheibe zu kaufen. Wem dies noch nicht ausreicht, der kann sich damit zufrieden geben, dass auf dem zweiten Album des Duos Sisters wahrlich Hit auf Hit folgt – und die guten alten Tage des Pop genauso belebt werden, wie die heutigen verbessert.
Und eigentlich kommt man bei einer Rezension fast nicht darum herum, jedes Lied einzeln zu beschreiben, denn die zwei Multiinstrumentalisten aus Seattle bieten mit „Scene Here“, „Heart Beats“ und „Let Me Go“ gleich einen Hattrick zur Eröffnung. Moderne Keyboards und Basslinien treffen auf Kopfgesang, Saxophon und Harmonien, die auch bei den Bee Gees funktioniert hätten. Sisters wollen aber auf keinen Fall diesen Kitsch wiederbeleben und die alten Recken kopieren, sondern finden auf „Wait Don’t Wait“ Wege um Versatzstücke (wie nach Queen klingende Gitarren) perfekt in eine wunderbar mitreissende Musik einzuweben.
So dürfen hier Computer-Funk auf Jazz-Takte treffen, Tanzmusik wird nachdenklich und graue Melancholie bricht zu bunten Psychedelic-Farben auf. Sisters sind Meister darin, den Pop wieder so darzustellen, wie er früher als revolutionär betrachtet wurde. Vergesst die Plastikprodukte der Radiostationen, vergesst die aufgesetzten Emotionen: „Wait Don’t Wait“ gibt sich dann zuckrig, wenn es wirklich will, schaut aber auch verletzbar und introvertiert. Und einfach immer verdammt unwiderstehlich.
Tracklist:
1. Scene Here
2. Heart Beats
3. Let Me Go
4. Sleepy Eyes
5. Glitter Lights
6. Bird
7. Preface
8. Posing in the Field
9. My Little Head
10. Night Walk
11. Y Do U Take So Long?
12. Love You Too
Bandmitglieder:
Emily Westman und Andrew Vait – Gesang und Instrumente
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli