Band: Simone Lalli
Album: Marefermo
Genre: IDM / Industrial
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 7. März 2020
Webseite: simonelalli.com
Das Bild auf dem Cover beinhaltet wenige helle Linien auf viel Schwarz, die Tracks sind dunkel und ohne Wärme. „Marefermo“ ist eine Angelegenheit für Betonwüsten ohne Sonne, für abstrakte Tänze in der trostlosen Leere der Nacht. Sogar das melodiöse „Galleggia Lontana“ lebt vor allem, weil es durch die harten und druckvollen Bässe immer weiter angetrieben wird. Simone Lalli zeigt sich mit der ersten EP unter seinem gebürtigen Namen als Meister des IDM und Industrials, ohne die Konventionen der Stilrichtungen zu stark zu adaptieren.
Vier Tracks bietet „Marefermo“, in denen der Musiker und Sounddesigner Türen in Räumlichkeiten öffnet, die ohne gewisse Abhärtung nicht unbedingt betreten werden sollen. Karg und scharfkantig sind die Takte, Harmonien werden unterdrückt, die Synthesizer müssen sich immer wieder mit den Beats anlegen. Lebensfeindlich kann die Musik von Simone Lalli wirken, maschinell und brutal wie in den Kellern von Berlin – aber es macht Freude. Wie Impulse zucken die Tracks durch den Körper und aktivieren Glieder und Geist.
„Stella Verticale“ stolpert fast selber, nutzt krumme Rhythmen und Glitches für den letzten und totalen Angriff. In etwas mehr als einer Viertelstunde Spielzeit beweist Simone Lalli mit „Marefermo“, dass er weiss, wie Umgebungen und Körper zu erschüttern sind. Und vor allem, wie harte, elektronische Musik aufgebaut und produziert werden muss. Gerne stellt man sich die persönliche Stereoanlage in den Kartoffelkeller und macht Nacht zur Endzeit.
Tracklist:
1. Aurora
2. Galleggia Lontana
3. Sopra Sotto
4. Stella Verticale
Bandmitglieder:
Simone Lalli
Gründung:
2006
Text: Michael Bohli