Band: Sarah P.
Album: Maenads
Genre: Dreampop / Art Pop
Label: Erase/Restart
VÖ: 14. Dezember 2018
Webseite: sarahpofficial.com
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Der leichte Schleier, welcher über das Covermotiv und die Fotografien von Sarah P. gelegt wurde, widerspiegelt die Stimmung der Musik perfekt. Immer leicht im Nebel versteckt, losgelöst von den irdischen Zwängen und durch die Finger gleitend – „Maenads“ ist ätherischer Pop, der sich vor allem beim Gesang in geheimnisvolle Gebiete wagt. Weit weg von den strukturellen Problemen, welche man in der griechischen Heimat der Künstlerin vorfindet.
Als Sarah P. in der Dreampop-Band Keep Shelly mit ihrer musikalischen Karriere begonnen hatte war schnell klar: Direkt und laut muss es bei ihrer Musik nicht sein. Davon zeugen vier neue Lieder auf der EP „Maenads“, welche mit der verhaltenen Instrumentalbegleitung schunkeln („Mneme“) oder die elektronischen Farbtupfer geschickt im Gesamtbild vermischen. Als ob ein Filter über die Aufnahmen gelegt worden wäre, aber ohne die Massenabfertigung der Möglichkeiten im Social Media zu benutzen. Viel lieber wird hier zurückgeschaut.
Songs wie das fesselnde „Lotus Eaters“ wirken trotz der modernen Produktion wie aus der Zeit gefallen. Sarah P. flüstert und haucht ihre Sätze, begibt sich dabei auf Pfaden einer fokussierten Björk, einer gezähmten Fever Ray. Und wagt sich mit dem Titelsong dann sogar in die Räume, in denen zuvor Robyn und Róisín Murphy durchgetanzt sind. Mit wattigen Beats, eingängigen Melodien und viel Echo. Man endet also doch im weiblichen Pop, ist dank dem Umweg über die Kunst aber gefestigt und selbstbewusst.
Tracklist:
1. Sappho’s Leap
2. Mneme
3. Lotus Eaters
4. Cybele’s Dream
5. Maenads
Bandmitglieder:
Sarah P.
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli