Band: Saigon Would Be Seoul
Album: The Human Stain
Genre: Neo-Klassik / Ambient
Label: {int}erpret null
VÖ: 30. Oktober 2020
Webseite: Saigon Would Be Seoul bei FB
Elektronische Musik wird oft dazu verwendet, sehr persönliche Gedanken und Gefühle in Klänge umzuwandeln. Erinnerungen und Bilder aus dem Herzen werden zu Melodien, Stimmungen zu Flächen. Für Mirza Ramic von Arms And Sleepers verhält es sich nicht anders, mit seinem Soloprojekt Saigon Would Be Seoul formuliert er die Geschichte seiner Heimat Bosnien-Herzegowinas neu aus. „The Human Stain“ geht noch tiefer, bis zu seinen Wurzeln und der Ruhe vor dem Krieg in den Neunzigern.
Komplett losgelöst von jeglichen Bedenken und Sorgen sind die einzelnen Tracks auf „The Human Stain“ nicht, die Schatten der Grausamkeit waren damals in Bosnien zu erahnen, in der Kindheit von Saigon Would Be Seoul wurden Ruinen und Verluste zum Alltag. So zeigt der Künstler auf dem Cover nicht nur ein zerstörtes Shopping-Center, sondern bringt viele intime Momente in die Tracks und deren Namen. Musikalisch unaufgeregt und stark reduziert, vielfach vom Klavier getragen.
Mit dem Debütalbum „Everywhere Else Left Behind“ ging der Musiker auf gleiche Weise vor, Neo-Klassik und Ambient mit emotionaler Dichte, war da allerdings weltoffener. Dieses zweite Werk ist für Saigon Would Be Seoul sehr wichtig, düsterer und weniger auf ein Instrument beschränkt. Die Elektronik hat die Überhand gewonnen, die Experimente sind zahlreicher. Trotzdem lädt die Musik zur ruhigen Beschäftigung ein, zur Kontemplation.
Tracklist:
1. This Is The Beginning, This Is The End
2. Narenta
3. This Wait Has Almost Always Meant Never
4. 427 Months Before
5. Dove In A Kingdom
6. History Of Us
7. The Tiniest Manifesto
8. Emotionally Remote Concerns
9. August Sun
10. Good And Human People
11. Normal Jungle Law
12. If This Is A Man
13. Form And Feeling
14. How To Come Back From The Dead
15. The Human Stain
16. More Beautiful Days Will Come
Bandmitglieder:
Mirza Ramic
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli