Band: RVG
Album: Feral
Genre: Rock / Pop
Label: Fire Records
VÖ: 24. April 2020
Webseite: rvgband.com
Bei mir war es „Red Sails in the Sunset“ von Midnight Oil, der erste Kontakt mit der australischen Rockmusik der Achtziger. Eine Bindung, welche über die Jahre vertieft wurde, sei es damals mit den Go-Betweens oder vor kurzem mit Heat. Und RVG lassen diese Entwicklung ohne Schlagloch oder Hürden anwachsen, ihr zweites Album „Feral“ nimmt damalige Zutaten und transportiert diese ohne Probleme ins 2020. Anflüge von Post-Punk, etwas Wave und natürlich diese sonnendurchflutete Art, Hooks und Melodien zu zelebrieren.
Friede und Freude herrschen aber nicht überall auf „Feral“, der beste Moment ist gar der traurigste. Bereits als Single veröffentlicht, zeigt „I Used To Love You“ die schwarze Seite der Liebe, die Abgründe in Beziehungen. Mit einer grossen Intensität, mit einer leidenden Romy Vager am Mikrofon, mit einem fantastischen Refrain. Hier zeigen RVG, was bei ihnen alles möglich ist, Sphären, die auf diesem zweiten Album leider nicht immer erreicht werden. „Christian Neurosurgeon“ schafft es mit Humor und Eingängigkeit, „Prima Donna“ mit Konfrontation und individuellem Auftreten.
Verwildert ist „Feral“ trotzdem nicht, RVG geniessen das Leben im gemässigten Rockgewand, in der luftigen Präsentation. Was Gewisse täuschen wird, denn mit diesen zehn Liedern steht die Band für das Weitermachen ein, für die Kampfbereitschaft der eigenen Ideale, für die Katharsis in den Taten. Wunderbar darum, steht „Photograph“ am Ende der Platte und verlangt von allen noch einmal viel. Besser fühlt man sich danach auf jeden Fall.
Tracklist:
1. Alexandra
2. Asteroid
3. Christian Neurosurgeon
4. Little Sharky & The White Pointer Sisters
5. Help Somebody
6. I Used To Love You
7. Prima Donna
8. Perfect Day
9. The Baby & The Bottle
10. Photograph
Bandmitglieder:
Romy Vager
Reuben Bloxham
Marc Nolte
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli